Wer regelmäßig Reis isst, kann potenziell gesundheitsschädliche Mengen des Gifts Arsen zu sich nehmen. Das zeigt eine Untersuchung US-amerikanischer Forscher an 229 schwangeren Frauen in den USA. Bei den Frauen, die durchschnittlich eine halbe Tasse gekochten Reis am Tag aßen, stellten die Forscher signifikant erhöhte Arsenwerte im Urin fest. Vor allem bei schwangeren Frauen könnte dies der Entwicklung und Gesundheit ihres ungeborenen Kindes schaden. Auch Menschen mit Zöliakie, die krankheitsbedingt besonders viel Reisprodukte zu sich nehmen, seien potenziell gefährdet, warnen die Wissenschaftler im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
„Während Trinkwasser als potenzielle Quelle von Arsenverseuchungen schon länger bekannt ist, deuten erst jetzt vermehrt Daten darauf hin, dass auch Lebensmittel substanzielle Mengen Arsen enthalten können“, schreiben Diane Gilbert-Diamond von der Dartmouth Medical School in Hanover und ihre Kollegen. Für Trinkwasser habe die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits Grenzwerte von maximal zehn Mikrogramm Arsen pro Liter festgelegt. Für Reis aber existierten zumindest in den USA und in der EU solche Grenzwerte noch nicht.
Dass Reis unterschiedlich hohe Mengen Arsen enthalten kann, ist schon länger bekannt. Die Reispflanze nimmt das Schwermetall aus dem Boden auf und speichert es unter anderem in ihrem Samen – dem Reiskorn. Der Gehalt an Arsen schwankt jedoch stark zwischen verschiedenen Reissorten, aber auch je nach Anbaugebiet. Das mache es schwer, die konkrete Belastung für Verbraucher zu ermitteln, sagen die Forscher.
Belastung über Urinproben untersucht
In der aktuellen Studie haben die Forscher nicht den Arsengehalt von Reis direkt gemessen, sondern die Belastung von 229 schwangeren Frauen untersucht. Von diesen verzehrten einige häufiger ganz normalen Reis aus dem Supermarkt, andere aßen dagegen wenig oder keinen Reis. Die Wissenschaftler testeten, wie sich diese Ernährungsgewohnheiten auf den Gehalt von Arsen im Urin der Probandinnen auswirkten. Über die jeweils ausgeschiedene Menge Arsen konnten sie auf die Belastung der Probandinnen schließen.