Bei einer Ausgrabung in Mare aux Songes auf Mauritius haben Forscher 150 fossile Knochen des Dodo-Vogels entdeckt. Sie sind Teil eines mehr als 4.000 Knochen umfassenden Massengrabs der ausgestorbenen Wirbeltiergruppe auf der Insel. Zu dieser gehören der Riesenpapagei Lophopsittacus, der Riesenskink oder Didosaurus und die rote Ralle Aphanapteryx.
Der Fund könnte die wissenschaftliche Erforschung und Rekonstruktion der Welt des Dodos ermöglichen. Die großen flugunfähigen Vögel lebten ausschließlich auf Reunion und Mauritius bevor Europäer dort landeten und diese Tiere ausrotteten.
Das europäisch-mauritianische Expeditionsteam fand unter anderem zwei beinahe vollständige Dodo-Skelette und zwei teilweise gegliederte, ausgestorbene Riesenschildkröten am Ausgrabungsort. Die Wissenschaftler vermuten deshalb, dass das fossile Material bei Mare aux Songes besonders gut erhalten ist und als solches einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis der Geschichte und Entwicklung der auf Mauritius einheimischen Flora und Fauna darstellt. Zu den Entdeckungen der Forscher gehören zudem ein kompletter Unterkiefer eines Dodos und ungewöhnliches Schädelmaterial der ausgestorbenen Papageien.
Neben der Identifikation des Materials für die morphologische Analyse entnahmen die Forscher Knochenproben, die anschließend mit althergebrachten DNA-und Massenspektrometrie-Methoden analysiert wurden. Ziel ist es, die DNA-Erhaltung in Mare aux Songes zu studieren und einen Einblick in den Abbau der DNA im Laufe der Zeit zu gewinnen – eine Frage, die vor allem in feuchten tropischen Gebieten brisant ist.