Auf dem Saturn wetterleuchten Blitze, die 10.000 Mal stärker sind als alles auf der Erde Bekannte. Das haben Forscher festgestellt, als sie die Radioemissionen des seit Dezember 2010 auf dem Planeten tobenden „Supersturms“ genauer untersuchten. „Die Blitzhäufigkeit dieses Sturms liegt um rund eine ganze Größenordnung höher als die vorhergehender, es wurden Höchstraten von mehr als zehn Blitzen pro Sekunde registriert“, berichtet das Team um den österreichischen Planetenforscher Georg Fischer im Fachmagazin „Nature“.
Dies sei ein Hinweis auf die Präsenz eines ganzen Clusters von Sturmzellen unter dem nach Osten lang auslaufenden Wolkenwirbel des Sturms. Der nur alle 30 Jahre auftretende „Great White Spot“ ist damit diesmal von ungewöhnlicher Intensität. Die Forscher berechneten auch die im Sturm gebündelte und über Wärme und Blitze freigesetzte Energiemenge. „Im Gegensatz zu Stürmen auf der Erde entspricht die Energie dieses Sturms der gesamten freigesetzten Energie des Saturn“, sagen die Forscher.
Rund einmal pro Saturnjahr – alle 29,5 Erdjahre – entsteht auf dem Saturn ein Sturmwirbel, der zehnfach größer und energiereicher ist als normale Stürme. Dieses als „Great White Spot“ sichtbare Ereignis ist auch mit Teleskopen von der Erde aus erkennbar. Der jetzt auf dem Saturn beobachtete „Supersturm“ begann Anfang Dezember 2010 auf Höhe des 35. nördlichen Breitengrads und breitete sich schnell in Ost-West-Richtung aus.
Blitze fallen dichter als Instrumente messen können
Das internationale Forscherteam um Fischer hat nun erstmals genau ermittelt, wie dicht und schnell es in der gewaltigen Gewitterwolke eines solchen Supersturms blitzt. Wichtigstes Werkzeug dafür war ein Radiowellendetektor an Bord der Raumsonde Cassini.