Der Transport von Strom aus Windkraftanlagen in der Nordsee zum Festland darf nicht zu Lasten des Wattenmeers gehen. Dies haben jetzt die Umweltverbände WWF, BUND und NABU gefordert. Sie wenden sich damit gegen das Vorhaben, kilometerlange Stromkabel durch Naturschutzgebiete zu verlegen, ohne Alternativen ausreichend geprüft zu haben.
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Im Hamburger Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) beginnen heute die Gespräche zur Anbindung des 75 Kilometer nördlich von Borkum und etwa 95 Kilometer westlich von Helgoland geplanten Hochsee-Windparks „Nordsee“ an das deutsche Stromnetz. Die Planungen der Firma EOS Offshore sehen einen Verlauf der Kabeltrasse quer durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer vor.
„Dies sind anerkanntermaßen besonders sensible Gebiete. Daher müssen alle Alternativen sorgfältig geprüft werden. Sonst wird der sauber erzeugte Strom nachträglich noch schmutzig“, kritisiert WWF-Expertin Beatrice Claus. „Sowohl der Bau als auch die Instandhaltung gefährden seltene und bedrohte Arten wie Seehunde, Austernfischer und Eiderenten“, erläutert BUND-Sprecherin Marita Wudtke die Kritik.