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SCAR-Medaille für Antarktisforscherin Angelika Brandt

Komitee für Antarktisforschung zeichnet Wissenschaftlerin der Universität Hamburg aus

Weddell-Meer © Jacques Descloitres / MODIS / NASA / GSFC

Die Antarktisforscherin Angelika Brandt von der Universität Hamburg erhält heute die „SCAR Medal for Excellence in Polar Sciences“. Die Auszeichnung des „Scientific Committee on Antarctic Research“ (SCAR), der weltweit größten Organisation für Forschungen in der Antarktis und im Südpolarmeer, wird in St. Petersburg an die Professorin übergeben.

Artenvielfalt im Südpolarmeer auf der Spur

Brandt bekommt die Auszeichnung für die Planung, Koordination und den wissenschaftlichen Erfolg von drei Expeditionen mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ zur Erforschung der biologischen Artenvielfalt in der Tiefsee des Südpolarmeeres in den Jahren 2002 bis 2005.

Mehr als 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 13 Nationen analysierten auf diesen Forschungsreisen alle Größenklassen von Organismen am Meeresboden. Sie fanden mehr als 700 neue Arten in der südpolaren Tiefsee, entdeckten unerwartet weite geographische Verbreitungen bei verschiedenen Tiergruppen und stellten sogar Übereinstimmungen von Tierarten in der arktischen und antarktischen Tiefsee fest.

Brandt und ihre Forscherkollegen berichteten anschließend im Wissenschaftsjournal „Nature“ über die Ergebnisse ihrer Arbeit im Weddell-Meer. Das amerikanische TIME-Magazin zählte die dort vorgestellten Resultate zur Biodiversität in der Antarktis zu den Top 10 der wissenschaftlichen Entdeckungen im Jahr 2007.

Neue Expedition innerhalb des Internationalen Polarjahres

Auf Basis der fachwissenschaftlichen Grundlagen, die die Forscherinnen und Forscher zu den Besiedlungsmustern der Organismen am Meeresboden legen konnten, wurde dann im vergangenen Winter eine weitere Expedition in die südpolare Tiefsee durchgeführt. Als ein Hauptprojekt des Internationalen Polarjahres 2007/2008 hatte diese Expedition das Ziel, an Kopplungsprozessen zwischen Atmosphäre, freier Wassersäule und Meeresboden zu arbeiten und Kenntnisse zum Nahrungsnetz der Tiefseeorganismen zu gewinnen.

SCAR-Preisträgerin Brandt selber nahm bisher an zwölf Expeditionen zur Arktis und Antarktis teil, darunter auch an einer Deutsch-Brasilianischen Tauchexpedition im Jahr 1989/90 zu der größten der Shetland-Inseln, dem King Georg Island, 120 Kilometer entfernt von der Küste der Antarktis.

„Medal for Excellence“

SCAR koordiniert international die wissenschaftlichen Aktivitäten im Gebiet der Antarktis und betreibt Arbeitsgruppen in den Bereichen Biologie, Geodäsie, Glaziologie, Meteorologie, Medizin, Physik der Atmosphäre und Ozeanographie. Die „Medal for Excellence“ wurde 2006 eingeführt und wird nun jedes zweite Jahr im Rahmen der SCAR Open Science Konferenz verliehen.

(idw – Universität Hamburg, 08.07.2008 – DLO)

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