Glühendes Ende: Am 18. November ist ein heller Meteor südlich von Australien in die Atmosphäre eingetreten und zerbrochen. Gefilmt hat ihn per Zufall die Kamera eines australischen Forschungsschiffs, das in der Tasmanischen See unterwegs war. Der hellgrün leuchtende Feuerball raste direkt vor dem Schiff schräg über den Himmel und zerbrach dann in mehrere Teile.
Unser Planet wird ständig von kleineren und größeren Brocken aus dem Weltraum getroffen. Der Großteil davon sind jedoch Staubteilchen, die in der oberen Atmosphäre verglühen. Größere Brocken von bis zu 20 Metern Durchmesser dringen zwar bis in die untere Atmosphäre vor, zerplatzen und explodieren aber durch die enorme Reibungsenergie – ein Beispiel dafür ist der Meteor, der am 15. Februar 2013 über der russischen Stadt Tscheljabinsk explodierte.
„Mehr als 100 Tonnen kosmischer Trümmer treten jeden Tag in die Erdatmosphäre ein“, erklärt der Astronom Glen Nagle von der australischen Forschungsorganisation CSIRO. Diese Brocken rasen dann als leuchtende Feuerbälle über den Himmel. „Der größte Teil davon bleibt allerdings unentdeckt, weil diese Ereignisse über unbewohnten Gegenden wie dem Südozean stattfinden.“
Meteor-Absturz über der Tasmanischen See
Doch durch einen glücklichen Zufall war das australische Forschungsschiff RV Investigator zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um einen dieser Feuerbälle quasi „aus der ersten Reihe“ zu beobachten. Am späten Abend des 18. November – bei uns war es zu dieser Zeit erst später Vormittag – war das Schiff rund 100 Kilometer südlich der Tasmanischen Küste unterwegs, um den Meeresgrund zu kartieren.
Um 11:21 Uhr unserer Zeit tauchte direkt vor dem Schiff am Himmel ein extrem hell leuchtender und grünlich gefärbter Feuerball auf. Er raste von links oben kommend quer durch den Himmel und zerbrach dabei in mehrere Stücke. „Wenn ein Meteor mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eintritt, heizt ihn die Reibung stark auf“, erklärt Nagle. „Seine kinetische Energie wird in Hitze, Licht und Schall umgewandelt.“
„Unglaublicher Anblick“
Im Falle des Meteors vom 18. November wurde nicht nur die Schiffsbesatzung Zeuge seines feurigen Endes, sondern auch die 24 Stunden laufende Livestream-Kamera des Schiffs: Sie filmte den Meteorflug in voller Länge. „Was wir dann beim Ansehen der Aufnahmen sahen, verblüffte uns, denn die Größe und Helligkeit dieses Meteors waren schier unglaublich“, berichtet CSIRO-Wissenschaftler John Hooper. „Der Meteor raste wirklich direkt vor dem Schiff über den Himmel – das war ein unglaublicher Anblick.“
Auch viele Bewohner von Hobart auf Tasmanien hatten den Feuerball am Himmel beobachtet, wie die Forscher berichten. Aufgenommen wurde sein Flug aber bisher nur von der Schiffskamera. „Kameras sind heute überall, in unseren Taschen und in unseren Städten. Aber sie müssen zur richtigen Zeit in die richtige Richtung zeigen – und bei unserem Schiff war das der Fall“, sagt Nagle.
Quelle: CSIRO