Klimakrise konkret: Der Sommer 2023 ist der mit Abstand wärmste seit Beginn der Klimaaufzeichnungen – nie zuvor waren Luft und Ozeane in der Zeit von Juni bis August so stark aufgeheizt, wie die Weltwetterorganisation WMO und der europäische Copernicus-Klimadienst berichten. Gleichzeitig hat das Antarktis-Meereis einen neuen Tiefstand erreicht. UN-Generalsekretär António Guterres spricht vom Beginn des „Klima-Kollapses“.
Hitze, sintflutartige Regenfälle, Stürme: Das Jahr 2023 ist in besonderer Weise von Wetterextremen geprägt. Nachdem schon der Winter deutlich zu warm war – auch in Deutschland – folgten im Frühsommer die ersten Hitzewellen. Vor allem der Mittelmeerraum, große Teile Asiens und Nordamerikas erleben seither extrem hohe Temperaturen, seit Juli kommen marine Hitzewellen im Nordatlantik und Mittelmeer dazu, die die Temperaturen weiter in die Höhe treiben.

Drei Monate in Folge Rekordwerte
Wie extrem der Sommer 2023 war, bestätigen nun Daten der World Meteorological Organization (WMO) und des europäischen Copernicus-Klimadienstes. Demnach war die Periode Juni bis August 2023 die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Drei Monate in Folge erreichten die Luft- und Meerestemperaturen neue Rekordwerte. Der August 2023 war 1,5 Grad wärmer als der für diesen Monat typische Durchschnitt in präindustrieller Zeit von 1850 bis 1900, wie Copernicus berichtet.
„Die Nordhalbkugel hat gerade einen Sommer der Extreme hinter sich – mit wiederholten Hitzewellen, die verheerende Waldbrände anheizten, der Gesundheit schadeten, den Alltag störten und bleibende Folgen in der Umwelt hinterließen“, sagt WMO-Generaldirektor Petteri Taalas. Aber auch in Australien, Teilen Südamerikas und in der Antarktis gab es überdurchschnittlich hohe Temperaturen. Insgesamt habe die Erde eine Saison schwelender Hitze erlebt – den wärmsten jemals gemessenen Sommer. „Der Klima-Kollaps hat begonnen“, so Taalas.