Ein echter Grabschatz: Bei Ausgrabungen auf Zypern haben Archäologen ein Bronzezeit-Grab mit spektakulären Grabbeigaben entdeckt. Die 17 Toten wurden zusammen mit goldenem Schmuck, Perlen, einem Bronzedolch, vergoldeten Skarabäen aus Ägypten und über 100 Keramikgefäßen begraben. Dieser Fund demonstriert den Reichtum der damaligen Bewohner von Hala Sultan Tekke und ihre weitreichenden Handelsbeziehungen. Er wirft aber auch Frage auf.
Die bronzezeitliche Stadt Hala Sultan Tekke liegt nahe des heutigen Flughafens von Larnaca auf Zypern. Ausgrabungen der letzten Jahre enthüllen, dass diese Stadt in der Zeit von 1600 bis 1150 vor Christus überraschend groß und wohlhabend war: Sie erstreckte sich über 50 Hektar und umfasste sowohl Wohnviertel der Eliten als auch Kupferwerkstätten. Objekte aus Ägypten, Mykene und aus der Levante zeigen zudem, dass die Menschen dort bereits über weitreichende Handelsbeziehungen verfügten.
Aufgespürt per Bodenradar
Jetzt haben Peter Fischer von der Universität Göteborg und sein Grabungsteam einen weiteren spektakulären Fund in Hala Sultan Tekke gemacht: „Außerhalb der Stadt haben wir ein unglaublich reiches Grab entdeckt – eines der reichsten in ganz Zypern aus dieser Periode“, berichtet der Archäologe. Aufgespürt haben die Forscher dieses Grab mit Hilfe eines Bodenradars, das Hohlräume im Untergrund anzeigt.
Neben zahlreichen Brunnen und Gruben enthüllte diese Radarmessung auch einen rechteckigen Hohlraum von vier mal drei Metern Größe – ein Grab. „Das Grab scheint ein Familiengrab zu sein, für acht Kinder zwischen fünf und zehn Jahren und neun Erwachsenen von bis zu 40 Jahren“, berichtet Fischer. Datierungen ergaben, dass die Toten etwa um 1500 bis 1400 vor Christus gestorben und begraben worden sein müssen.