Solarenergie, Wind- und Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie: Bereits jede zehnte Kilowattstunde Strom kommt in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Wissenschaftler des Forschungszentrums Geesthacht haben nun eine neuartige Membran entwickelt, mit deren Hilfe sogar aus dem Konzentrationsunterschied zwischen Salz- und Süßwasser Strom gewonnen werden kann. Ein Mini-Prototyp eines solchen Osmose-Kraftwerks ging unlängst im norwegischen Trondheim in Betrieb.
Süßwasser und Meerwasser haben einen unterschiedlich hohen Salzgehalt. Bringt man beide Flüssigkeiten zusammen, durchmischen sich diese zum Brackwasser, bis überall ein gleich hoher Salzgehalt herrscht. Trennt man jedoch das Meerwasser durch eine spezielle Membran vom Süßwasser, so baut sich zwischen beiden Flüssigkeiten ein natürlicher osmotischer Druck von bis zu 27.000 Hektopascal auf, der sich zur Energiegewinnung nutzen lässt.
Das neu entwickelte Kraftwerk ist aus mehreren Röhren-Modulen aufgebaut, in denen Salz- und Süßwasser zirkulieren und nur durch eine dünne Membran voneinander getrennt sind. Aufgrund der unterschiedlichen Salzkonzentrationen wird das Süßwasser durch die Trennschicht regelrecht vom Meerwasser angesaugt. Der Clou daran: Die semipermeable Membran ist nur für Süßwasser durchlässig und funktioniert wie eine Einbahnstraße. Durch den steten Zustrom an Süßwasser baut sich so im Behälter des Meerwassers mit der Zeit ein starker Druck auf, der durch eine Turbine zur Stromerzeugung genutzt werden kann.
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