Eine neue, jetzt im Magazin Science erscheinende Studie könnte den Streit um den Klimawandel erneut anheizen – oder vielleicht sogar die so genannten „Klima-Skeptiker“ endgültig kaltstellen. Denn die neuen Daten rehabilitieren die von diesen heftigst angezweifelten Ergebnisse bisheriger Klimamodelle und -prognosen und belegen erneut deren Genauigkeit.
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In ihrem in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Science veröffentlichten Artikel beschreiben Tim Barnett, Hydrophysiker der amerikanischen Scripps Institution of Oceanography und sein britischer Kollege Jonathan Gregory vom Centre for Global Atmospheric Modelling an der Universität Reading, wie es ihnen gelungen ist, von den Klima-Skeptikern immer wieder herangezogene natürliche Faktoren wie die natürliche Klimavariabilität und solare oder vulkanische Einflüsse als Erklärungen für die beobachtete Erwärmung der letzen 40 Jahre auszuschließen.
Barnett, Hauptautor der Studie erklärt: “Die Beweise, basierend auf Computermodellen und Beobachtungen im Freiland, sind so stark, dass sie jede Debatte darüber beenden sollten, ob der Mensch die globale Erwärmung verursacht.“
Die Datenauswertung ergab, dass für alle Ozeanbecken der Erde die in den Modellen errechnete Erwärmung der oberen 700 Meter Wasser mit einer Genauigkeit von mehr als 95 Prozent mit den vor Ort ermittelten Messwerten übereinstimmte. Ähnlich stark war die Übereinstimmung für die obersten 500 Meter der Wassersäule. Damit sind die Vorwürfe, die Klimamodelle seien zu ungenau nach Ansicht der Forscher eindeutig widerlegt.
Mensch für Erwärmung verantwortlich
Gregory war für die Interpretation der Daten zuständig. Der Forscher erklärt: „Diese Arbeit ergänzt die Forschungen, die bereits für den atmosphärischen Temperaturwandel gemacht worden sind. Die Analyse der ozeanischen Komponente der Klimamodelle stimmt mit dem aus diesen Modellen gewonnenen Schluss über die Entwicklung der Lufttemperaturen überein: Der menschliche Einfluss ist für die von uns gemessene Erwärmung verantwortlich.“
Und auch die bisherigen Erkenntnisse über die Interaktion von Meer und Atmosphäre – speziell des Treibhausgases Kohlendioxid, wurden bestätigt: “Das gefundene Muster stimmt mit mehreren früheren Studien überein, die gezeigt haben, dass die Meerestemperaturen mit steigender Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre ebenfalls ansteigt.”
„Das Argument, dass Klimamodelle zu ungenau sind, um glaubwürdig zu sein, ist nicht länger haltbar“, betont Barnett. „Die Modelle geben den Temperaturanteil des Problems korrekt wieder und das deutet darauf hin, dass auch ihre Prognosen für die nächsten Jahrzehnte wahrscheinlich einigermaßen richtig sind. Das bedeutet, dass die Realität der globalen Erwärmung von Veränderungen begleitet sein könnte, die Millionen von Menschen in ihrem alltäglichen Leben spüren werden.“
(Natural Environment Research Council (NERC), 03.06.2005 – NPO)