Gleich zwei neue Studien prognostizieren stürmische Zeiten für die Nordhalbkugel: Der Klimawandel und die damit verbundenen atmosphärischen Veränderungen bringen der Arktis mehr Stürme und den mittleren Breiten zwar weniger, aber dafür heftigere Stürme. Beide Studien sind jetzt in einer Sonderausgabe des Journal of Geophysical Research erschienen.
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„Globale Klimamodelle deuten für das 21. Jahrhundert auf einen Anstieg in der Häufigkeit der Stürme in der Arktis hin“ erklärt Atmosphärenforscher Professor John Cassano von der Universität von Colorado in Boulder. „Für die mittleren Breiten ist der Trend weniger deutlich, klarer ist hier ein Anstieg in der Niederschlagsmenge verbunden mit den einzelnen Stürmen.“
„Versüßung“ des Meerwassers
Nach Ansicht von Cassano könnte ein stärkerer Niederschlag in den höheren Breiten im nächsten Jahrhundert wichtige Klimafaktoren beeinflussen, darunter saisonale Schneedecke, das Wachstum der Eisdecken und die Verdünnung des atlantischen Meerwassers durch Süßwasser. Die zunehmende „Versüßung“ könnte, wenn sie sehr ausgeprägt ist, die thermohaline Zirkulation beeinflussen – das Förderband, das unter anderem dafür sorgt, dass warmes Wasser an die Küsten Westeuropas gespült wird und das eine entscheidende Rolle für das globale Klima spielt.