Größer als die Antarktis: Das Ozonloch über dem Südpol ist so groß wie noch nie zuvor um diese Zeit: Es erstreckt sich über 18 Millionen Quadratkilometer und reicht damit über die Grenzen der Antarktis hinaus, wie Messdaten enthüllen. Ursache dafür ist eine ungewöhnliche Wetterlage im Südpolargebiet. Sie verhindert, dass sich die Luft durchmischt, und bremst damit auch die Regeneration der Ozonschicht, wie die Forscher berichten.
Eigentlich ist die irdische Ozonschicht auf dem Wege der Besserung – zumindest am Südpol. Denn der dort einst gravierende Ozonabbau durch FCKW und andere Treibgase ist seit dem Verbot einiger ozonzerstörender Substanzen durch das Montreal-Protokoll merklich zurückgegangen. Allerdings werden inzwischen neue „Ozonkiller“ freigesetzt, die die Ozonschicht auch in den mittleren Breiten und der Arktis angreifen – dort hat es im Frühjahr 2020 sogar ein echtes Ozonloch gegeben.
Rekordwert von 18 Millionen Quadratkilometer
Doch auch das Ozonloch über dem Südpol ist nicht vor Rückschlägen gefeit, wie nun Messungen von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) belegen. Eigentlich müsste sich das Ozonloch im Dezember stark abschwächen, weil dann in der Antarktis schon der Sommer begonnen hat. Mit ihm ändern sich die Druck- und Windverhältnisse so, dass sie das Ozonloch spätestens Anfang November in sich zusammenfallen lassen.
Nicht so in diesem Jahr: Anfang Dezember 2020 erstreckte sich das Ozonloch am Südpol über 18 Millionen Quadratkilometer – es war damit so groß wie noch nie um diese Zeit. Die Zone ausgedünnten Ozons ragte sogar erheblich über die Grenzen der Antarktis hinaus, wie die DLR-Forscher berichten. Es handelt sich um das extremste Ausmaß für diese Jahreszeit in den letzten 41 Jahren.