Ein Treibhausgas, gut 17.000fach stärker als Kohlendioxid, liegt in viel höherer Konzentration in der Atmosphäre vor als bisher angenommen. Das Nitrogentrifluorid (NF3) stammt unter anderem aus der Herstellung von Flachbildschirmen und Computerschaltkreisen und war mit bisherigen Methoden nicht genau messbar. Dank neuer Analysemethoden zeigte sich nun eine Zunahme der NF3-Werte um rund elf Prozent pro Jahr.
{1l}
Die Stickstoffverbindung Nitrogentrifluorid (NF3) wird unter anderem bei der Herstellung von Flüssigkristallmonitoren, Dünnschichtsolarzellen oder Mikroschaltkreisen freigesetzt. Diese Emissionen galten jedoch lange Zeit als so niedrig, dass das Gas 1997 nicht einmal in den Treibhausgas-Katalog des Kytoto-Protokolls aufgenommen wurde – obwohl seine Treibhauswirkung mehr als 17.000 Mal stärker ist als die des Kohlendioxids. Zudem ist seine Verweildauer in der Atmosphäre um fünf Mal höher – es wirkt damit umso länger.
Mit bisherigen Technologien war es nicht möglich, die geringen Spuren von Nitrogetrifluorid in der Atmosphäre genau zu messen. Sein Gehalt wurde nur geschätzt, im Jahr 2006 auf weniger als 1.200 Tonnen. Jetzt aber haben Forscher der Scripps Institution of Oceanography an der Universität von Kalifornien in San Diego Luftproben der letzten 30 Jahre mithilfe neuer Analysetechnik untersucht. „Die genaue Messung kleiner Mengen NF3 in der Luft hat sich als sehr schwieriges experimentelles Problem entpuppt”, erklärt Weiss. „Wir sind sehr froh, jetzt Erfolg gehabt zu haben.“