Müssten wir heute vor einem Tyrannosaurus rex flüchten, hätten wir wahrscheinlich kaum eine Chance. Denn der als langsam verschriene Dinosaurier rannte vermutlich schneller als ein austrainierter Profifußballer. Mithilfe komplexer Computermodelle haben Forscher die Geschwindigkeiten verschiedener Saurierarten neu berechnet und dabei einige frühere Annahmen korrigiert.
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Wissenschaftler der Universität von Manchester wollten es genau wissen: Hätte der Tyrannosaurus rex tatsächlich einen fahrenden Jeep verfolgen können, wie im Film Jurassic Park gezeigt? Oder war der fleischfressende Koloss viel zu schwerfällig dafür? Mithilfe eines leistungsstarken Supercomputers machten sie sich daran, die Muskelkraft, Größe und den Bau der Tiere in einem komplexen Modell zu verbinden und daraus die Laufgeschwindigkeiten zu errechnen.
Modell basiert auf artspezifischer Biomechanik
„Bisherige Forschungen basierten auf Daten von noch existierenden zweibeinigen Modellorganismen um daraus darauf zu schließen, wie schnell die Dinosaurier rennen konnten“, erklärt Bill Sellers, Biomechanikforscher an der Universität von Manchester und einer der Leiter der Studie. „Solche Berechnungen können zwar akkurat die Höchstgeschwindigkeit eines sechs Tonnen schweren Huhns prognostizieren, aber Dinosaurier sind nicht wie Hühner gebaut und bewegen sich nicht wie diese.” Stattdessen basierte das Modell der Forscher direkt auf Daten zur Struktur von Skelett und Muskeln der untersuchten Dinosaurier.