Die hydrothermalen Schlote der Tiefsee spielen eine wichtige Rolle für die Eisenversorgung der Meere: Sie stoßen Nanopartikel aus der Eisenverbindung Pyrit aus, die lange schweben bleiben und so auch in weit entfernte Bereich des Meeres transportiert werden. Das enthüllt eine jetzt in „Nature Geoscience“ veröffentlichte Studie. Damit sind die „Schwarzen Raucher“ eine wichtige Nährstoffquelle für Kohlendioxid-bindende Algen auch an der Wasseroberfläche.
Wie alle Lebewesen benötigen auch die Bakterien und Algen im Ozean Eisen als Nährstoff für ihr Wachstum. Allerdings stehen ihnen am Meeresboden kaum biologische Eisenlieferanten zur Verfügung, Grünpflanzen oder eisenhaltiges Fleisch findet sich dort nicht. Woher aber kommt ihr Eisennachschub? Eine mögliche Antwort auf diese Frage könnte der Meeresboden selbst liefern, wie jetzt amerikanische Forscher während einer Expedition in den Pazifik entdeckten.
Dort untersuchten sie hydrothermale Vents, auch als schwarze Raucher bezeichnet – Stellen im Meeresboden, an denen heiße Flüssigkeit aus vulkanischen Schloten und Spalten austritt. Der Ausstoß dieser Vents enthält, so viel war bereits bekannt, hohe Konzentrationen von Mineralien und Nährstoffen. Bisher hielt man diesen Ausstoß jedoch für zu grob, um lange im Wasser schwebend zu bleiben und damit als Nährstoff für Einzeller und Bakterien zur Verfügung zu stehen.
Pyrit-Nanopartikel langlebig und transportabel
Die neue Studie der Universität von Delaware, durchgeführt unter anderem mit Hilfe des Tieftauchboots Alvin und des ferngesteuerten Tauchroboters Jason, hat jedoch ein ganz anderes Bild ergeben. Sie stellten fest, dass Vents eine signifikante Menge an mikroskopisch kleinen Pyritpartikeln ausstoßen. Das golden glänzende Mineral Pyrit, auch Katzengold genannt, ist chemisch gesehen ein kristallines Eisen-Disulfit und damit ein potenzieller Eisenlieferant.