Klimakiller Urlaub: Der Tourismus hinterlässt auf unserem Planeten einen größeren Fußabdruck als bisher gedacht. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher, die die von der Branche verursachten Treibhausgasemissionen so genau wie nie zuvor ermittelt haben – von der Anreise bis zum Souvenirkauf. Demnach sind Tourismusaktivitäten inzwischen für stolze acht Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Flugreisen schlagen dabei besonders negativ zu Buche.
Ob Flugreisen, Kleiderkauf oder genussvolles Essen: Fast alles, was wir tun, hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck – auch im Urlaub. Dass der Tourismus einen erheblichen Beitrag zu den weltweiten CO2-Emissionen leistet, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch wie groß ist dieser durch unsere Reisen hinterlassene Fußabdruck wirklich?
Bisherige Schätzungen gingen davon aus, dass die Tourismusbranche für zwei bis drei Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Doch viele Faktoren sind bei diesen Berechnungen noch gar nicht berücksichtigt, wie Manfred Lenzen von der University of Sydney und seine Kollegen berichten. Sie haben daher nun eine genauere Schätzung angestellt – mit erschreckendem Ergebnis.
Emissionen steigen
„Unsere Analyse schaut sich zum ersten Mal die wahren Kosten des Tourismus an – von der Anreise bis hin zu Restaurantbesuchen und Souvenirkäufen“, sagt Lenzens Kollegin Arunima Malik. Konkret untersuchten die Forscher dafür die tourismusbezogenen Emissionen von 160 Ländern und berechneten deren CO2-Fußabdruck – einmal in der Rolle als Herkunftsland und einmal in der Rolle als Zielland. Dabei quantifizierten sie den Effekt unzähliger Prozessketten.