Sie überziehen die Erde wie ein Netz aus steinernen Nähten – die mittelozeanischen Rücken. An ihnen entsteht die ozeanische Kruste, die Deckschicht, die zwei Drittel unseres Planeten bedeckt. Jetzt haben Wissenschaftler überraschende Einblicke in diese „Krustenfabriken“ gewonnen.
Der Ostpazifische Rücken, ein ausgedehnter unterseeischer Gebirgszug rund 1.500 Kilometer westlich der südamerikanischen Küste, ist eine der schnellsten Fabriken neuen Meeresbodens unseres Planeten. Hier entsteht neue ozeanische Kruste aus Magma, das aus den Tiefen des Erdinneren aufsteigt.
Experiment blickt in Meeresboden
Was genau in dieser “Krustenfabrik” geschieht und welche Kräfte den jungen Meeresboden formen, haben jetzt neue Untersuchungen durch Wissenschaftler der Woods Hole Oceanographic Institution, der Brown Universität und der Japanischen Behörde für Meeres-und Geowissen und Technologie gezeigt. Das internationale Forscherteam verglich erstmals die Ergebnisse des 1995 durchgeführten MELT-Experiments (Mantle Electromagnetic and Tomography) mit aktuellen Daten.
MELT war eines der umfangreichsten marinen geophysikalischen Experimente, die jemals durchgeführt worden sind. In seinem Rahmen registrierten 51 Seismometer am Meeresgrund und 30 magnetotellurische Empfänger drei Kilometer unter dem Meer Schallwellen und Magnetfelder entlang des gesamten Ostpazifischen Rückens.