Versteckte Mini-Mumien: Die altägyptische Mumie eines Riesenkrokodils hat sich als überraschend inhaltsreich entpuppt. Denn versteckt in ihrem Inneren enthüllten neue Scans Dutzende individuell einbalsamierte Babykrokodile. Zwar mumifizierten die alten Ägypter häufiger Tiere, eine solche Ineinanderschachtelung von Tiermumien ist aber ungewöhnlich.
Die drei Meter lange Mumie eines Nilkrokodils wird eigentlich schon seit geraumer Zeit im niederländischen Antikenmuseum ausgestellt. Es ist eines der Beispiele dafür, dass die Ägypter ihren Verstorbenen häufig Tiere mit ins Grab gaben – als Opfergaben für die Götter und gleichzeitig als Begleiter ins Jenseits. Krokodile wurden zudem als heilige Tiere verehrt und als Manifestationen des krokodilsköpfigen Wassergottes Sobek.
Das Innere der fest eingewickelten Krokodilsmumie hatten die Kuratoren des Museums bereits 1996 durch Scans mit einem Computertomografen erforscht. Damals zeigten die Aufnahmen im Bauchraum des Nilkrokodils noch die Überreste von zwei Jungtieren – schon das war eine Überraschung.
Dutzende Mini-Mumien
Jetzt wurde die Tiermumie erneut gescannt, weil ein neues interaktives Exponat für eine Ausstellung geplant war. Auf einem großen Touchscreen sollen die Besucher künftig verschiedene Mumien Schicht für Schicht virtuell „auswickeln“ können. Um dafür hochauflösende 3D-Aufnahmen zu erhalten, kam das Krokodil erneut in einen Scanner – diesmal der modernsten Generation.