Unsere Treibhausgas-Emissionen haben unseren Planeten sichtbar verändert: Er wird immer grüner. Denn durch den Düngeeffekt des Kohlendioxids ist die Vegetation der Erde messbar üppiger geworden. Die Zunahme an Biomasse entspricht einem grünen Kontinent, doppelt so groß wie die USA, wie Forscher im Fachmagazin „Nature Climate Change“ berichten. Doch Grund zur Erleichterung sei dies dennoch nicht, betonen sie.
Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt weiter, 2015 erreichten die Werte erstmals global die Rekordmarke von 400 parts per million (ppm). Aus Gewächshausversuchen ist bekannt, dass leicht erhöhte CO2-Werte das Pflanzenwachstum fördern können, wenngleich dabei der Nährstoffgehalt leidet. Zu viel CO2 jedoch kehrt diesen „Düngeeffekt“ um.
Wie sich der CO2-Anstieg der letzten Jahrzehnte auf die weltweite Pflanzenwelt ausgewirkt hat, haben nun Zaichun Zhu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften und seine Kollegen untersucht. Für ihre Studie werteten sie Vegetationsdaten aus, die drei Satelliten in der Zeit von 1982 bis 2009 aufgezeichnet hatten. Bei ihren Messungen erfassen die Satelliten durch die Reflektion von Infrarotlicht, wie groß die Blattfläche und Dichte der Vegetation in einem Gebiet jeweils ist.
So viel wie ein ganzer grüner Kontinent
Und tatsächlich: Seit 1982 ist die Pflanzenwelt auf einem Großteil der irdischen Landflächen üppiger und damit grüner geworden. Die Blattfläche der Bäume, Sträucher und sonstigen Pflanzen hat sich messbar vergrößert. „Die größten Ergrünungstrends zeigen sich dabei im Südosten Nordamerikas, im nördlichen Amazonasgebiet, in Europa, Zentralafrika und in Südostasien“, berichten Zhu und seine Kollegen.