Sensationeller Fund: Forscher haben 700.000 Jahre alte Menschenfossilien auf der indonesischen Insel Flores entdeckt. Sie werfen ein neues Licht auf die rätselhaften „Hobbitmenschen“. Denn der Unterkiefer und die sechs Zähne stammen wahrscheinlich von den direkten Vorfahren des Homo floresiensis – und sie stützen die Theorie, dass diese seltsam kleinen Wesen sich aus dem Homo erectus entwickelten und nicht bloß krankhafte Missbildungen waren, so die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Seit der Entdeckung der ersten Homo floresiensis Fossilien gibt diese rätselhaft kleine Menschenart Rätsel auf. Denn die „Hobbitmenschen“ lebten noch vor rund 50.00 Jahren auf der Insel Flores – und damit fast zeitgleich mit den ersten modernen Menschen in der Region. Doch mit ihrem kleinen Gehirn und der Körpergröße eines Kindes schienen sie sehr viel primitiver als alle ihre Zeitgenossen.
Aufgrund dieser Diskrepanzen wird seit Jahren darüber gestritten, ob die „Hobbit“-Menschen eine eigene, vom Homo erectus abstammende Menschenart waren, die durch ihr Leben auf einer kleinen Insel Zwergenwuchs entwickelte oder ob diese Menschen einfach nur an einem Gendefekt oder sogar dem Downsyndrom litten.
Ein Unterkiefer und sechs Zähne
Mehr Klarheit liefert nun die Entdeckung neuer Menschenfossilien in Mata Menge, rund 70 Kilometer östlich des Fundorts der „Hobbitmenschen“ entfernt. Gerrit van den Bergh von der University of Wollogong und ihre Kollegen stießen in dieser Kalksteinhöhle auf den Teil eines Unterkiefers und sechs einzelne Zähne, die eindeutig von Frühmenschen stammten.