Forscher schlagen Alarm: Wird nichts getan, könnte der Great Salt Lake in den USA innerhalb der nächsten fünf Jahre komplett austrocknen – der größte Salzsee der westlichen Hemisphäre droht dann zur riesigen Salzwüste zu werden. Die Folgen für Umwelt und Klima wären erheblich, denn der Salzsee prägt auch überregionale Wettermuster und Luftströmungen. Der mit Schwermetallen angereicherte Staub vom Seegrund würde zudem umliegende Städte und Felder verseuchen.
Der Great Salt Lake im US-Bundesstaat Utah ist mit 120 Kilometer Länge, rund 50 Kilometer Breite und einer Fläche von ursprünglich rund 4.400 Quadratkilometern der größte Salzsee der westlichen Hemisphäre. Der von mehreren Flüssen gespeiste See hat keinen Abfluss, verliert aber durch Verdunstung im wüstenartig trockenen Klima der Region große Wassermengen. Dies hat sein Wasser extrem salzig gemacht: Sein Salzgehalt kann bis zu 27 Prozent erreichen, nur wenig unter dem des Toten Meeres.

Drohende Austrocknung schon in den nächsten fünf Jahren
Doch in den letzten Jahrzehnten hat der Große Salzsee deutlich mehr Wasser verloren als für ihn typisch – und er könnte schon bald ganz austrocknen, wie nun Benjamin Abbott von der Brigham Young University in Utah und seine Kollegen berichten. „Nach Jahrtausenden natürlicher Schwankungen hat die menschliche Wassernutzung den Great Salt Lake zum strukturellen Niedergang geführt“, erklären sie.
Schon jetzt hat der Great Salt Lake rund 73 Prozent seines ursprünglichen Wasservolumens verloren, seit 1850 ist seine Fläche um 60 Prozent geschrumpft. Im Jahr 2022 erreichte der See einen historischen Tiefstand, sein Pegel lag bei nur noch 4.188 Fuß über Normalnull – so niedrig wie noch nie zuvor dokumentiert. „Wenn der Wasserverlust so weitergeht, wird der Salzsee innerhalb der nächsten fünf Jahre verschwinden“, so Abbott und seine Kollegen.