Begehrter Rohstoff: Bei einer Testbohrung im US-Bundesstaat Minnesota haben Geologen ein potenziell ergiebiges Helium-Vorkommen entdeckt – möglicherweise ist es sogar eines der größten Vorkommen dieses knappen Edelgases weltweit. Die Helium-Konzentration des austretenden Gases lag bei bis zu 12,4 Prozent, wie die Erkundungsfirma Pulsar Helium berichtet. Schon ab 0,3 Prozent gilt eine Heliumquelle als kommerziell nutzbar.
Helium ist zwar das zweithäufigste Element des Universums, aber auf der Erde extrem selten. Denn einmal freigesetzt, entweicht das leichte Gas unaufhaltsam ins All. Helium-Reservoire blieben daher nur unter dichten Deckschichten im Untergrund erhalten, neue Funde solcher Vorkommen sind rar. Doch das Gas wird unter anderem für die Kühlung supraleitender Magnete in der Medizin, Forschung und Technik dringend benötigt. 2016 verhinderte nur die Entdeckung eines Helium-Reservoirs in Tansania eine weltweite Helium-Knappheit.
Helium-Ausstrom aus dem Bohrloch
Jetzt gibt es einen weiteren Heliumfund – es könnte sich um das größte Heliumreservoir Nordamerikas handeln. Entdeckt hat es die Erkundungsfirma Pulsar Helium, als sie nahe des Orts Babbitt in Minnesota Probebohrungen in einer für Eisenerzvorkommen bekannten Gesteinsformation durchführte. Diese sogenannte „Iron Tange“ besteht aus eisenhaltigen und sehr feinkörnigen Hornstein-Ablagerungen aus dem Präkambrium.
Als die Testbohrung eine Tiefe von rund 530 bis 670 Meter erreichte, begann sich immer mehr Heliumgas unter die eingepumpte und wieder ausströmende Druckluft zu mischen. Messungen ergaben, dass die Heliumkonzentration des aus dem Bohrloch aufsteigenden Gases bei bis zu 12,4 Prozent liegen. „Das ist ein herausragender Wert“, sagt Thomas Abraham-James, CEO von Pulsar Helium.
Die Helium-Konzentration des neuentdeckten Vorkommens ist laut Pulsar Helium doppelt so hoch wie in dem 2016 entdeckten Helium-Reservoir in Tansania. Der Wert sei zudem deutlich höher als der Industriestandard für Heliumgas. Als Untergrenze für eine kommerziell lohnende Extraktion von Helium gelten 0,3 Prozent.
Wichtiger Fund für die weltweite Heliumversorgung
„Das ist ein großer Tag für die Helium-Exploration“, sagt Abraham-James. Noch ist zwar unklar, wie groß das neu entdeckte Helium-Reservoir ist. Doch ersten Schätzungen zufolge könnte das Vorkommen das größte Nordamerikas und eines der ergiebigsten weltweit sein. Ob das der Fall ist, sollen nun weitere Messungen unter anderem des Gasflusses und -drucks zeigen.
Auch weitere Gasproben für gründlichere Laboranalysen sind bereits in Bearbeitung. Dies soll unter anderem Aufschluss darüber geben, wo genau im Untergrund das Helium-Reservoir liegt und wie groß es ist. Daraus ergibt sich dann, ob und wie rentabel das Helium extrahiert werden kann, so Pulsar Helium.
Quelle: Pulsar Helium, CBS