Fatale Klimakapriole: Der Westen der USA erlebt aktuell die zweitschlimmste Trockenperiode der letzten 1.200 Jahre, wie Baumringdaten belegen. Von den vier letzten „Megadürren“ war demnach nur eine am Ende des 16. Jahrhunderts noch schwerwiegender. Während Trockenperioden für diese Region durchaus normal sind, hat erst der Klimawandel die aktuelle Dürre zur „Megadürre“ gemacht, wie Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten.
Seit dem Jahr 2000 leidet der Südwesten der USA unter chronischer Wasserknappheit: Im Winter fallen zu wenig Regen und Schnee, die Flüsse führen Niedrigwasser und die Sommer sind heißer und trockener als noch im 20. Jahrhundert üblich. Prinzipiell sind solche Dürreperioden für den trockenen Westen der USA nicht Ungewöhnliches: „Paläoklimatische Daten zeigen, dass der Südwesten Nordamerikas schon früher viele starke Wechsel im Hydroklima erlebt hat“, erklären Park Williams von der Columbia University und seine Kollegen.

Vier historische Megadürren in den letzten 1.200 Jahren
Doch wie „normal ist die aktuelle Trockenperiode noch? Und welche Rolle spielt der Klimawandel? Diese Fragen haben Williams und sein Team nun mithilfe eines Blicks in die Vergangenheit untersucht. Für ihre Studie werteten sie mehr als 1.500 Baumringdaten aus, um den Klima- und vor allem Feuchtigkeitsverlauf der letzten 1.200 Jahre von Oregon und Montana im Norden über Kalifornien bis nach Nord-Mexiko zu rekonstruieren.
Das Ergebnis: Seit dem Jahr 800 hat es im Südwesten Nordamerikas zwar viele kürzere Trockenperioden, aber nur vier als „Megadürren“ eingestufte Phasen gegeben. Als solche gelten Zeiten starker Trockenheit, die mehr als rund zwei Jahrzehnte anhalten. Solche Megadürren gab es Ende des neunten Jahrhunderts, Mitte des 12., im 13. und im späten 16. Jahrhundert.