Versteckter Riese: Unter den Aleuten-Inseln in Alaska könnte sich ein Supervulkan verbergen – eine große Caldera, deren Magmakammer mehrere Inselvulkane speist. Erste Hinweise darauf haben Geologen unter anderem bei Schwerefeldmessungen, Lava- und Gasanalysen entdeckt. Sollte es diese Caldera geben, könnte sie auch die ungewöhnlich hohe Aktivität einiger dieser Vulkane erklären.
Die Inselkette der Aleuten liegt am nördlichen Ende des pazifischen Feuerrings – dort stoßen die Pazifische und die Nordamerikanische Platte zusammen. Insofern ist es kein Wunder, dass in den Aleuten sowohl Erdbeben wie Vulkanausbrüche keine Seltenheit sind. Die Eruption des Aleutenvulkans Okmok im Jahr 43 vor Christus könnte über seine Klimawirkung sogar das Ende der römischen Republik und auch von Kleopatras Herrschaft in Ägypten begünstigt haben.

Sechs Vulkane mit Gefahrenpotenzial
Eine für ihre Vulkane besonders bekannte Inselgruppe der Aleuten sind die Inseln der vier Berge. Sie bestehen aus einer Gruppe von sechs nah beieinander stehenden Stratovulkanen: Carlisle, Cleveland, Herbert, Kagamil, Tana und Uliaga. „Mount Cleveland ist einer der anhaltend aktivsten Vulkane in Nordamerika“, erklären John Power vom Alaska Volcano Observatory des US Geological Survey und seine Kollegen.
In den letzten gut 200 Jahren hat der Cleveland-Vulkan immer wieder explosive Ausbrüche durchlebt, bei denen er Asche und Rauch bis in 9.000 Meter Höhe schleudern kann. Auch Lavaströme, Lavadome und Schlackenkegel bildet der Feuerberg häufig. Da viele internationale Flugrouten über diese Region führen, wird der Stratovulkan intensiv mittels Satelliten überwacht. Messdaten vor Ort gibt es dagegen kaum, weil die Inseln entlegen und unbewohnt sind.