Salz frisst Ackerland: Jeden Tag gehen weltweit mehr als 2.000 Hektar Land durch Versalzung verloren, haben UN-Forscher ausgerechnet. Schon 20 Prozent aller bewässerten Flächen sind stark degradiert. Wenn man auch 2050 noch die Menschen der Erde ernähren wolle, müsse dringend etwas zur Regeneration dieser Flächen getan werden, warnen die Forscher.
Die Weltbevölkerung wächst weiter an und der Bedarf an Nahrung steigt. Doch vor allem in trockenen Regionen der Erde werden die fruchtbaren Böden immer knapper. Einer der Hauptgründe für diesen Schwund: die Versalzung bewässerter Landflächen. In den trockenen und heißen Gebieten der Erde ist die Verdunstung so hoch, dass das zur Bewässerung auf die Felder geleitete Wasser zum großen Teil verdunstet, bevor es von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Weil dabei die Salze zurückbleiben, reichern sie sich im Erdreich an und führen nach und nach zu einer immer stärkeren Versalzung.
Wie viele Flächen der Erde von diesem Prozess betroffen sind und wie sich dies auf Wirtschaft und Nahrungsmittelproduktion auswirkt, haben Manzoor Qadir und seine Kollegen vom Institute for Water, Environment and Health der UN University im kanadischen Hamilton nun untersucht. Für ihre Studie werteten die Forscher mehr als 20 Studien aus, die in den letzten 20 Jahren zu diesem Thema erschienen sind. Aus diesen Daten ermittelten sie die versalzungsbedingten Ernteeinbußen auf Ebene einzelner Farmen, Regionen, Länder und der Welt, sie rechneten aus, welche Kosten entstehen, wenn nichts gegen die Versalzung unternommen wird und untersuchten, welche positiven Effekte Gegenmaßnahmen hätten.
Jeden Tag 2.000 Hektar
Ihr Ergebnis: In den letzten 20 Jahren sind weltweit jeden Tag mehr als 2.000 Hektar fruchtbares Land durch die bewässerungsbedingte Versalzung degradiert. „Jede Woche verliert die Welt eine Fläche größer als Manhattan an die Salzdegradation“, sagt Qadir. Insgesamt gelten inzwischen 62 Millionen Hektar Fläche in trockenen und halbtrockenen Regionen der Erde als versalzen.