Noch vor mehreren Millionen Jahren ließen Vulkane im rheinischen Siebengebirge mächtig Dampf ab: Magma bahnte sich heißglühend seinen Weg nach oben und sorgte für gewaltige Eruptionen. Auch wenn davon heute nichts mehr zu spüren ist, so zeugt hiervon immer noch die große Vielfalt an vulkanischen Formen und Gesteinen an der Oberfläche. Noch bis zum 21. Oktober 2007 widmet sich eine Sonderausstellung in Bonn dieser unruhigen Vergangenheit.
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Die Ausstellung im Mineralogischen Museum der Universität Bonn präsentiert Grundlagen zur Entstehung des Siebengebirges vor etwa 25 Millionen Jahren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den örtlichen Gesteinen und Mineralen, zu denen sogar Holzopal und der Edelstein Saphir gehören. Ergänzend liefern Beiträge aus dem Mineralogisch-Petrologischen und dem Geologischen Institut einen Einblick in die aktuellen Forschungsarbeiten.
So gibt es beispielsweise neue Hinweise zur Entstehung der Trachyttuffe in der Nähe des berühmten Drachenfelses. Diese sind demnach bei einer Eruption in einem See zwischen dem heutigen Petersberg und dem Drachenfels entstanden. Eine weitere aber noch nicht abgeschlossene wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Kollegen aus Utrecht und Amsterdam behandelt den Fund von Basalten auf einem gesunkenen römischen Schiff und die Frage, ob diese Basalte aus Vorkommen des Siebengebirges entlang des Rheins stammen könnten.
Die Besucher können sich zudem über weitere spannende Einzelthemen wie das linksrheinische Siebengebirge bei Godesberg informieren oder einen Blick in die geologische Nachbarschaft der Osteifel werfen. Ergänzend beleuchtet die Sonderausstellung auch historische Aspekte wie die Natursteingewinnung, der auch der Drachenfels um ein Haar zum Opfer gefallen wäre. Denn im Laufe des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden durch die Rohstoffgewinnung ganze Berge abgetragen und die Landschaft stark verändert.
Das Gute liegt so nah – Vulkanismus im Siebengebirge
Mineralogisches Museum der Universität Bonn
Poppelsdorfer Schloß
53115 Bonn
Tel: 0228/73-9047 / 73 2764
(Mineralogisches Museum der Universität Bonn, 06.02.2007 – AHE)