Der Weg für eine mögliche Ernennung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe ist frei. Einen entsprechenden Antrag haben Deutschland und die Niederlande fristgerecht bei der UNESCO in Paris eingereicht.
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„Das ist ein Meilenstein für den Naturschutz. Das Wattenmeer hat diesen Titel mehr als verdient. Wir sind überglücklich, dass nach all dem Hick-Hack der letzten Wochen am Ende die Vernunft gesiegt hat“, erklärte der Wattenmeerexperte des WWF Dr. Hans-Ulrich Rösner. Obwohl Hamburg kurz vor Schluss aus dem Bewerberkreis ausgestiegen ist, schätzt die Natur- und Umweltschutzorganisation die Chancen für eine positive Entscheidung der UNESCO als gut ein. Bei einer Anerkennung stünde das Watt auch international auf einer Stufe mit dem amerikanischen Grand Canyon oder dem australischen Great Barrier Reef.
Neben dem vergleichsweise kleinen Hamburger Wattengebiet fehlt allerdings auch das dänische Wattenmeer in dem Antrag bei der UNESCO. Die dänische Regierung wollte zunächst klären, ob auch im dortigen Wattenmeer ein Nationalpark entstehen soll. Nachdem sich das dänische Parlament vor zwei Wochen für einen Nationalpark entschieden hat, hofft der WWF, dass sich Dänemark verspätet auch dem Welterbe-Antrag anschließt. „Auch wenn ein Weltnaturerbe Wattenmeer so vielleicht erst in zwei Schritten entstehen könnte – die langjährige Zusammenarbeit Deutschlands, der Niederlande und Dänemarks beim Wattenmeerschutz verdient es, letztlich mit einem geschlossenen Welterbe-Gebiet über das gesamte Wattenmeer belohnt zu werden“, so Rösner.