Der irdische Vorrat an Helium ist endlich – und er wird immer knapper. Hoffnung auf Nachschub macht nun jedoch eine Entdeckung von Forschern in den USA: Entlang der Rocky Mountains stießen sie auf Indizien für zuvor unbekannte potenzielle Helium-Vorkommen. Bei Bohrungen entdeckte Edelgas-Isotope sprechen dafür, dass dort Helium aus unerreichbar tiefen Krustenbereichen in höhergelegene Hohlräume verfrachtet wurde.
Es ist schon paradox: Helium ist das zweithäufigste Element des Universums, doch bei uns auf der Erde ist dieses Edelgas Mangelware. Der Grund: Einmal freigesetzt, steigt das Gas unaufhaltsam nach oben und gast schließlich in den Weltraum aus. Die Erdschwerkraft reicht nicht aus, um das Helium in der Atmosphäre zurückzuhalten. Alle noch existierenden Helium-Vorräte der Erde liegen daher im Untergrund – meist gekoppelt an Erdgas-Vorkommen. Doch diese Vorräte sind endlich.
Knapper Nachschub
„Helium ist letztlich eine nicht erneuerbare, endliche Ressource“, erklärt Diveena Danabalan von der Durham University. Versiegen die irdischen Quellen, wird es problematisch – und gerade in den letzten Jahren mehrten sich die Befürchtungen, dass dies bald der Fall sein könnte. Denn einer großen Nachfrage steht ein nur begrenztes Angebot gegenüber, die Preise für das Edelgas gehen in die Höhe. Ein großes Problem dabei: „Neue Helium-Vorkommen werden nur per Zufall bei Ölbohrungen gefunden“, so Danabalan. „Es gibt bisher keine funktionierenden Erkundungsstrategien bei der Suche nach Helium.“
In den USA, das zurzeit drei Viertel des weltweiten Heliums liefert, beschloss die Regierung deshalb sogar, die staatlichen Heliumvorräte länger zurückzuhalten als ursprünglich geplant. Etwa die Hälfte des US-amerikanischen Heliums – und ein Zehntel der gesamten Weltvorräte dieses Gases – lagern in der US Federal Helium Reserve, einer unterirdischen Kaverne im texanischen Amarillo. Sie ist über eine Pipeline mit Erdgasfeldern in Kansas und mit Helium-Raffinerien verbunden.