Während die Chinesen am 29. Januar das „Jahr des Hundes“ einläuten, gibt es für die wilden Verwandten des Haushundes wenig Grund zum Schwanzwedeln. Nach Angaben des WWF stehen 16 der 34 Hundeartigen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
„Dem besten Freund des Menschen ist in der Wildnis hundeelend“, sagt WWF-Artenschützer Stefan Ziegler. „Sein Lebensraum schrumpft, er wird gejagt und seine Nahrungsgrundlage nimmt stetig ab.“ Zum „Jahr des Hundes“ – in dessen Sternzeichen Prominente wie Madonna, Claudia Schiffer und George W. Bush geboren sind – erhofft sich der WWF mehr Engagement für die Familie der Hundeartigen, zu denen Kojoten, Füchse und Wölfe zählen. „Der Falklandinsel-Wolf ist bereits seit 1876 ausgestorben. Wir müssen aufpassen, dass einige seiner Verwandten nicht das gleiche Schicksal ereilt“, warnt Ziegler.
Besonders gefährdet ist auch der Rothund. Von dem Tier, das im „Dschungelbuch“ literarisch verewigt worden ist, gibt es wahrscheinlich nur noch 2.500 geschlechtsreife Exemplare. Ursprünglich erstreckte sich ihr Verbreitungsgebiet von Russland über die Mongolei, China, Nepal, Indien und Sumatra bis nach Java. „In Russland und der Mongolei wurde der Rothund seit Jahren nicht gesichtet“, so Ziegler. „Ob er noch in Nepal und China vorkommt, ist unklar.“ Eine Ursache für den Rückgang der Bestände sind Krankheiten wie Staupe und Tollwut, die durch streunende Haushunde übertragen werden. Viele Rothunde sterben auch durch vergiftete Köder. „Die Menschen glauben, dass sie ihre Rinder reißen. Dabei greifen sie nur in seltenen Fällen Nutztiere an“, sagt der WWF-Experte.
Der WWF versucht, die bedrohten Hundeartigen, die auf allen Kontinenten außer der Antarktis leben, durch Projekte zu schützen. Beispielsweise engagiert sich der WWF in Kambodscha für den Erhalt der Trockenwälder am Unterlauf des Mekong, einem wichtigen Lebensraum der Rothunde.
(WWF, 26.01.2006 – NPO)