Dass ein Wischmopp zukünftig nicht nur sauber, sondern auch porentief rein und keimfrei aus der Waschmaschine kommt, dafür sorgt jetzt eine neue Erfindung von Jens Glombik. Der Student an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn hat eine automatische Waschmittel-Dosieranlage für professionelle Maschinen entwickelt, die nicht nur für eine bessere Reinigung sorgt, sondern auch noch die Umwelt schont.
Wo Reinigungsmaschinen nicht mehr hinkommen, kommt er zum Einsatz: der Feuchtwischbezug, umgangssprachlich auch Wischmopp genannt, mit dem auch der letzte Winkel in Büros, Maschinenhallen oder Krankenhäusern gereinigt werden kann. Allerdings, nach Reinigung einer Fläche von rund 30 Quadratmeter ist die Reinigungskapazität des Wischmopps erschöpft und ab geht es in die Waschmaschine, nicht in eine gewöhnliche Haushaltswaschmaschine, sondern in einen Spezialwaschautomaten.
Und genau hier beginnt das Problem: Das Reinigungsergebnis hängt stark von der Art des Waschmittels, den beizufügenden zusätzlichen Chemikalien und der Dosierung ab. Werden beispielsweise Bleichmittel, Waschmittel oder Desinfektionsmittel falsch dosiert, bekommt der Wischmopp einen Grauschleier oder entspricht nicht den Hygieneanforderungen, wie sie in Kantinen oder Krankenhäusern vorgeschrieben sind, weil auch nach der Wäsche eventuell noch eine zu hohe Keimbelastung vorliegt.
Unsicherheitsfaktor Mensch ausschalten
"Häufig wird einfach auch zuviel Waschmittel verwendet", sagt Christian Schneidereit von der Firma Schneidereit Elektrogeräte in Solingen, "was die Umwelt und das Budget unnötig belastet. Die Reinigungskraft dosiert das Waschmittel oft nach Gefühl".
Grund genug für Schneidereit, dessen Firma Profi-Waschautomaten nach Kundenanforderungen baut und an Gebäudereiniger und Altenheime liefert, das Reinigungsproblem von Wischmöppen mit wissenschaftlicher Unterstützung zu lösen: "Wir wollten ein einheitliches Waschergebnis erreichen und den Unsicherheitsfaktor Mensch bei der Dosierung von Waschmitteln ausschalten. Darüber hinaus sollten die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden berücksichtigt und das Waschergebnis sowie die Wirtschaftlichkeit bei der Moppwäsche erhöht werden".
Größere Sauberkeit, weniger Waschmittel
Hilfe erhielt er von Professor Heinrich Reents an der Fachhochschule in Iserlohn und dem Nachwuchsforscher Jens Glombik. Im Rahmen seiner Diplomarbeit untersuchte Glombik zunächst die Anforderungen an eine Waschmitteldosieranlage entsprechend den Vorgaben der Firma Schneidereit und deren Kunden und entwickelte darauf aufbauend einen Prototypen einer solchen Anlage, die an eine Moppwaschmaschine angeschlossen werden kann.
Mit Erfolg, wie Schneidereit bestätigt: "Durch die von Jens Glombik entwickelte Dosieranlage erreichen wir ein besseres und hygienischeres Waschergebnis. Das neue Verfahren schont die Umwelt, da wesentlich weniger Waschmittel verwendet wird."
(idw – Fachhochschule Südwestfalen, 08.03.2006 – DLO)