Die Lage ist ernst: Der Klimawandel schreitet rasant fort und viele seiner Auswirkungen haben sich im letzten Jahr messbar verschärft, wie ein aktueller Bericht der Weltmeteorologie-Organisation WMO aufzeigt. Demnach haben der Meeresspiegelanstieg und die Meerestemperaturen neue Rekordwerte erreicht. Wetterextreme wie Fluten, Dürren und Stürme haben 2018 zudem mehr als 62 Millionen Menschen getroffen, fast eine Million Flüchtlinge gehen auf ihr Konto.
Der aktuelle Jahresbericht der WMO bestätigt erneut eindrücklich, dass die globale Erwärmung voranschreitet – und dass die Menschheit eine neue „Heißzeit“ ansteuert. Das belegten schon Anfang dieses Jahres gleich mehrere besorgniserregende Meldungen. Demnach hat sich in Grönland die Eisschmelze innerhalb der letzten zehn Jahre vervierfacht, in der Antarktis stieg die Abtaurate der Eismassen in 40 Jahren um das Sechsfache an. 2018 war für Europa zudem das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Rekorde bei Meerestemperaturen und Meeresspiegel
Jetzt liefert die WMO weitere Daten zum klimatischen Stand der Dinge – und diese sind alles andere als ermutigend. Demnach haben die Meerestemperaturen für die oberen 2.000 Meter Wassertiefe neue Rekordwerte erreicht – noch nie waren diese Wasserschichten so warm wie heute. Der Grund dafür ist die Pufferwirkung des Meeres: Es nimmt rund 90 Prozent der Energie des Treibhauseffekts auf, wie die Forscher erklären.
Weil die Ozeane zudem rund 30 Prozent des anthropogenen CO2 aufnehmen, wird das Meerwasser immer saurer. Parallel dazu bestätigt sich der Trend zum Sauerstoffschwund in den Meeren, wie die WMO berichtet. Die extrem sauerstoffarmen „Todeszonen“ wachsen in vielen Regionen, darunter im Schwarzen Meer, im Golf von Oman und auch in der Ostsee. Aber auch der Sauerstoffgehalt des offenen Meeres ist um rund zwei Prozent gesunken.