Glutflüssige Wurzeln: In den Tiefe unseres Planeten gibt es zwei gewaltige Reservoire besonders heißen Magmas, wie eine neue Durchleuchtung unseres Planeten per Bebenwellen enthüllt. Aus diesen Reservoiren steigen gleich mehrere Säulen glutflüssigen Gesteins auf und speisen die vielen Hotspotvulkane der Erde. Diese Mantelplumes sind jedoch viel dicker und im oberen Teil verzweigter als bisher angenommen, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Einige Stellen im Erdmantel sind heißer als andere, an diesen Hotspots oder Mantelplumes steigt heißes Magma von der unteren Mantelgrenze bis in die Erdkruste auf und bildet Hotspot-Vulkane. Die Fraßspur eines solchen Plumes wurde vor kurzem unter Nordamerika entdeckt, aber auch unter Afrika existiert eine stabile Aufströmung heißen Gesteins.
Wie viele solcher Hotspots es aber gibt und welche von ihnen tatsächlich vom unteren Mantel bis an die Erdoberfläche reichen, war bisher unklar. Deshalb haben Scott French vom National Energy Research Scientific Computing Center (NERSC) am Lawrence Berkeley National Laboratory und seine Kollegen nun anhand der seismischen Wellen von 273 Starkbeben der letzten 20 Jahre eine Art Tomografie unseres Planeten durchgeführt.
Zwei große Reservoire
Ihre aus diesen Daten erstellte Weltkarte zeigt erstmals, wo und wie die tiefen Mantelplumes mit Hotspotvulkanen in Verbindung stehen. „Keiner hat zuvor diese säulenförmigen Objekte den gesamten Weg vom tiefen Mantel bis an die Krustengrenze verfolgt“, sagt French.