König der Ringe und Monde: Astronomen haben 20 neue Monde um den Saturn entdeckt. Damit besitzt der Ringplanet nunmehr 82 Monde und überholt den Jupiter mit 79 als den mondreichsten Planeten im Sonnensystem. Die neuentdeckten Saturnmonde sind nur wenige Kilometer groß und viele von ihnen sind offenbar Trümmerstücke von einst größeren Saturntrabanten, wie die Forscher berichten.
Der Saturn ist zwar primär für sein komplexes Ringsystem bekannt, doch er besitzt auch zahlreiche Monde. Ähnlich wie beim Jupiter sind seine inneren Trabanten wie Titan, Enceladus oder Dione relativ groß, während viele der weiter außen kreisenden Monde kaum mehr als wenige Kilometer messen und in starker Wechselwirkung mit den Ringen stehen. Bisher lag Saturn jedoch hinter dem „König der Monde“, dem Gasriesen Jupiter, von dem nach der Neuentdeckung von zwölf Monden im Jahr 2018 nunmehr 79 Trabanten bekannt sind.
Gruppenweise rückwärts
Doch jetzt hat der Saturn erneut die Nase vorn: Astronomen um Scott Sheppard von der Carnegie Institution für Science haben mithilfe des Subaru Teleskops auf Hawaii gleich 20 neuen Monde um den Saturn entdeckt. Die Trabanten sind mit rund fünf Kilometern Durchmesser alle sehr klein und umkreisen den Ringplaneten in drei Gruppen, wie die Forscher berichten.
Eine Gruppe besteht aus 17 Monden, die den Ringplaneten retrograd – in Gegenrichtung zu dessen Rotation – umkreisen. Ihr Orbit ähnelt dem einer Gruppe von schon zuvor entdeckten retrograden Monden, der sogenannten „nordischen Gruppe“. Diese Trabanten benötigen rund drei Jahre für einen Umlauf um den Saturn und gehören damit zu den äußersten Monden des Ringplaneten. Einer der neuentdeckten Monde ist der bislang planetenfernste des Saturn.