Glühendes Finale: Die NASA-Raumsonde Cassini absolviert heute ihren allerletzten Flug. Sie wird gegen Mittag in die Atmosphäre des Saturn rasen und dort verglühen. Nach fast genau 20 Jahren im All endet damit eine der erfolgreichsten Missionen der Raumfahrt. Denn erst Cassini verdanken wir viele überraschende und bahnbrechende Erkenntnisse über die exotische Welt des Gasplaneten und seiner Ringe und Monde.
Ohne Cassini wären der Saturn, seine Ringe und Monde noch immer ein weitgehend unbekanntes Terrain. Erst die Bilder und Daten der NASA-Raumsonde enthüllten die Existenz von Schluchten, Eisvulkanen und Seen auf dem Saturnmond Titan und seine exotische, von organischen Molekülen durchsetzte Atmosphäre. Ihr verdanken wir auch das Wissen über den subglazialen Ozean und Geysire auf Enceladus sowie zu den Ringen und Magnetfeldern des Saturn.
„Cassini hat unser Denken auf vielfältige Weise verändert, vor allem im Hinblick auf die überraschenden Orte im Sonnensystem, an denen potenzielles Leben existieren könnte“, sagt NASA-Forschungsleiter Thomas Zurbuchen. Denn als die Raumsonde am 15. Oktober 1997 zu ihrer siebenjährigen Reise zum Saturn startete, war über ihn und seine Monde kaum etwas bekannt. Die einzigen Aufnahmen stammten von Vorbeiflügen der Pioneer und Voyager-Raumsonden rund 20 Jahre zuvor.
Kontrollierter Absturz
Jetzt, nach 20 Missionsjahren hat die Cassini-Sonde ihren Treibstoff nahezu aufgebracht. Damit die Sonde nicht eines Tages unkontrolliert und antriebslos durch das Saturnsystem trudelt, hat die NASA bereits im April 2017 ihr Großes Finale eingeleitet. In diesem hat die Raumsonde 22 enger werdende elliptische Umläufe um den Saturn absolviert, bis sie schließlich am 15. September in die Atmosphäre des Planeten stürzen wird.