Es bleibt nur ein Krater: Voraussichtlich am Abend des 30. April wird die NASA-Sonde MESSENGER auf die Oberfläche des Planeten Merkur stürzen. Nach vier erfolgreichen Jahren im Orbit um den innersten Planeten kann sie der Schwerkraft nichts mehr entgegenhalten und wird ungebremst aufschlagen. Die bisher gesammelten Daten der Sonde jedoch haben unser Bild des Merkur entscheidend gewandelt – und für viele Überraschungen gesorgt.
Wir verdanken ihr ganz neuen Einblicke und einiges Überraschungen: Seitdem die MESSENGER-Sonde im März 2011 den Merkur erreicht hat, haben ihre Instrumente wertvolle Daten über den zuvor rätselhaften und nie besuchten innersten Planeten geliefert. Sie enthüllten Spuren gewaltiger Vulkanausbrüche, rätselhafte Senken in der Kraterlandschaft und Hinweise auf eine chemisch andere Zusammensetzung dieses Planeten als Erde oder Mond.
Wassereis, Steilkanten und Kollisionen
MESSENGER lieferte auch die Erklärung für ungewöhnliche, hunderte Kilometer lange Steilkanten auf der Merkur-Oberfläche: Sie entstanden, weil der Planet seit seiner Frühzeit geschrumpft ist. 2014 dann sorgte ein weiterer Fund für großes Aufsehen: Obwohl der innerste Planet der Sonne so nahe ist und auf seiner Tagseite Temperaturen von mehr als 400°C herrschen, gibt es in einigen seiner Krater Wassereis.
Und noch ein Rätsel half MESSENGER zu lösen: Die Oberfläche des Merkur ist sehr viel dunkler, als sie eigentlich sein dürfte. Wie sich vor kurzem zeigte, könnte ein wahres Bombardement von kohlenstoffhaltigen Mikrometeoriten der Grund dafür sein. Der dunkle Staub dieser Treffer färbt den Planeten ein und senkt damit seine Albedo. Ebenfalls mit einer Kollision hat eine weitere Erkenntnis zu tun: Der Merkur könnte seinen außergewöhnlich großen Eisenkern einem kosmischen Streifschuss verdanken – einem Zusammenstoß mit einem größeren Protoplaneten.