Uralte Relikte: Astronomen haben die ältesten Planetentrümmer der Milchstraße entdeckt – sie stammen von mehr als zehn Milliarden Jahre alten Planetensystemen. Die Reste von Stein- und Eisbrocken finden sich in der Hülle zweier Weißer Zwerge, die 90 und 120 Lichtjahre von uns entfernt liegen. Den Daten zufolge müssen ihre Planetensystem den Wandel der Sterne zum Roten Riesen und Weißen Zwerg zunächst überstanden haben, wurden aber dann zerrissen.
Wenn unsere Sonne in rund fünf Milliarden Jahren das Ende ihres Lebenszyklus erreicht, bedeutet dies für die Erde und alle Planeten des inneren Sonnensystems das Ende: Sie werden von der zum roten Riesen aufgeblähten Sonne verschlungen. Nach dem Ausschleudern ihrer Hülle bleibt der ausgebrannte Rest unseres Sterns als Weißer Zwerg zurück – umkreist nur noch von den äußeren Planeten unseres Systems. Von der Präsenz der inneren Planeten werden nur noch „Verunreinigungen“ durch schwere Elemente auf der Oberfläche des Weißen Zwergs zeugen.

Zwei alte Weiße Zwerge im Visier
Solche Verunreinigungen auf einem Weißen Zwerg haben nun Belege für das älteste bekannte Planetensystem in unserer Milchstraße geliefert. Astronomen um Abbigail Elms von der University of Warwick haben es entdeckt, als sie zwei sehr kühle Weiße Zwerge im nahen Umfeld unseres Sonnensystems genauer untersuchten. Die vom europäischen Gaia-Satelliten entdeckten Sternenreste WDJ2147-4035 und WDJ1922+0233 liegen 90 und 120 Lichtjahre von uns entfernt.
Um das Alter und die Zusammensetzung der Weißen Zwerge näher zu bestimmen, analysierten Elms und ihr Team ihr Lichtspektrum und die darin enthaltenen Elementsignaturen mithilfe mehrerer erdbasierter Teleskope. Aus diesen Daten ergibt sich, dass der leicht rötlich scheinende Sternenrest WDJ2147-4035 aus einem rund 2,5 Sonnenmassen schweren Vorgängerstern entstand und bereits 10,7 Milliarden Jahre alt ist.