Nicht außerirdisch: 2020 fingen Astronomen eine potenzielle Technosignatur von unserem Nachbarstern Proxima Centauri ein – ein potenzielles Radiosignal einer außerirdischen Technologie. Doch jetzt enthüllen Nach-Analysen: Das BLC1 getaufte Radiosignal ist doch irdischen Ursprungs und entstand durch die Verzerrung terrestrischer Funksignale. Nützlich ist BLC1 dennoch, weil dadurch die Checklisten und Prüfalgorithmen optimiert werden konnten, wie das Team im Fachmagazin „Nature Astronomy“ erklärt.
Im Rahmen der Projekte SETI und Breakthrough Listen lauschen Astrononen schon länger ins All hinaus, um Technosignaturen einzufangen: Radiosignale, die von einer außerirdischen Zivilisation stammen könnten. Bisher allerdings konnte keiner der wenigen Kandidaten für ein solches Signal verifiziert werden – weder das berühmte WOW-Signal von 1977, noch ein im Jahr 2015 von russischen Astronomen detektiertes Signal.

BLC1 – ein Signal von Proxima Centauri?
Doch im Sommer 2020 gab es erneut Alarm bei den „Alien“-Suchern: Das Parkes-Radioteleskop in Australien hatte ein Signal eingefangen, das aus Richtung unseres Nachbarsterns Proxima Centauri zu kommen schien. Die für Störsender ungewöhnliche Frequenz von 982,002 Megahertz, die extrem enge Frequenzbreite von nur rund einem Hertz und eine für sich bewegende Quellen typische Drift der Frequenz im Signalverlauf entsprachen den Kennzeichen einer Technosignatur.
„Das Ereignis liegt in einem Frequenzbereich, für den keine lokalen Radiostörquellen bekannt sind, und hat viele Charakteristiken, die zu einem Sender passen könnten, der in einem anderen Sternensystem steht“, erklären der Signal-Entdecker Shane Smith von der University of California in Berkeley und seine Kollegen. Hinzu kam, dass dieses Signal immer nur eingefangen wurde, wenn das Parkes-Teleskop direkt auf Proxima Centauri gerichtet war, nicht bei den Kontrollmessungen in andere Richtungen.