Von wegen größerer Nachbar: Die Andromedagalaxie ist leichter als bisher angenommen. Statt zwei bis dreimal so massereich zu sein wie unsere Milchstraße, ist unsere Nachbargalaxie fast gleich groß und schwer. Das haben Astronomen anhand der Bewegungen schneller Sterne in der Andromedagalaxie herausgefunden. Unsere Lokale Gruppe im Kosmos hat damit keinen eindeutigen „galaktischen Anführer“ mehr, sondern eher eine Doppelspitze.
Milchstraße und Andromedagalaxie liegen nur rund zweieinhalb Millionen Lichtjahre weit auseinander und sind damit enge Nachbarn. Beide Spiralgalaxien sehen sich zudem recht ähnlich und scheinen etwa gleich groß. Doch sind sie auch gleich schwer? Genau diese Frage ist seit langem strittig. Sowohl bei der Milchstraße als auch bei der Andromedagalaxie kommen Astronomen je nach Methode auf teilweise weit auseinanderliegende Werte.
Welche Galaxie ist schwerer?
Das Problem: Ein Großteil der Masse beider Galaxien stammt von der Dunklen Materie – und damit aus etwas, das man nicht direkt beobachten oder messen kann. Bei der Milchstraße kommt hinzu, dass wir sie quasi nur von innen heraus sehen. Auch das erschwert die Beobachtung. Jüngste Schätzungen scheinen sich aber für unsere Heimatgalaxie bei Werten um 650 bis 700 Milliarden Sonnenmassen einzupendeln.
Doch wie sieht es mit der Andromedagalaxie aus? Obwohl wir keine andere Galaxie so gut beobachten können sie, ist ihre Masse noch strittiger: Je nach Methode kommen Astronomen auf Werte zwischen 700 Milliarden und 2,5 Billionen Sonnenmassen. Das aber bedeutet: Einige Forscher gehen davon aus, dass unser galaktischer Nachbar doppelt oder sogar dreimal so schwer ist wie unsere Milchstraße, andere sehen sie eher als gleiche Schwestern.