Astronomen haben einen der ältesten bekannten Sterne des Universums entdeckt. Er bildetet sich kurz nach dem Urknall aus den Trümmern einer der ersten Supernovae im Kosmos – in der Phase, in der schwere Elemente noch sehr rar waren. Der chemische Fingerabdruck dieses Sterns, ablesbar an seinem Lichtspektrum, verrät zudem Überraschendes: Die ersten Sternexplosionen waren offenbar weitaus weniger explosiv als bisher gedacht, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Am Anfang war der Wasserstoff: Kurz nach dem Urknall existierten im Universum nur leichte Elemente wie Wasserstoff, Helium und Lithium. Alle anderen, schwereren Atome entstanden erst später – aus den Supernovae der ersten Sterne. Bisher nahm man an, dass diese ersten Sterne sehr massereich warern und daher auch Sternexplosionen sehr heftig ausfielen. Sie müssten dementsprechend auch große Teile ihrer Umgebung vor allem mit dem schweren Element Eisen versorgt haben.
Erstaunlich wenig Eisen
Doch jetzt haben Astronomen einen Stern entdeckt, der zwar extrem alt ist, aber erstaunlich eisenarm. Der Stern SMSS 03132-6708 liegt nur 6.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, unterscheidet sich aber deutlich von allen anderen Sternen dieser Region. Seine Besonderheit: Er bildete sich einst aus dem Material, dass von einer der ersten Supernovae des Universums übrig blieb. Er spiegelt dadurch die chemische Zusammensetzung seines Vorläufersterns wider – und dieser muss einer der ersten Sterne überhaupt gewesen sein.
„Dies ist das erste Mal, dass wir eindeutig sagen können: Wir haben den chemischen Fingerabdruck eines ersten Sterns gefunden“, sagt Erstautor Stefan Keller von der Australian National University in Canberra. Denn im Gegensatz zu jüngeren Sternen enthält SMSS 03132-6708 zwar reichlich Wasserstoff, Helium und auch Kohlenstoff und Magnesium, aber kaum Eisen. Da im frühen Universum erst sehr wenige dieses relativ schweren Elements vorhanden war, deutet dies auf sein hohes Alter hin.