Ein neuer Rekord: Das Weltraumteleskop Hubble hat die bisher älteste Supernova des Typs 1a entdeckt. Die für Doppelsternsysteme typische Explosion ereignete sich vor mehr als zehn Milliarden Jahren – und eröffnet so ein neues Fenster in das frühe Universum. Die neue Entdeckung liefert aber auch Indizien dafür, welche der beiden gängigen Theorien zur Entstehung dieses Supernovatyps stimmen könnte, wie ein internationales Astronmenteam im Fachmagazin „The Astrophysical Journal“ berichtet.
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Eine Supernova Typ 1a ereignet sich dann, wenn ein massearmer Stern in einem Doppelsternsystem seinen Brennstoff aufgebraucht hat. Er schrumpft dann zu einem Weißen Zwerg und saugt in manchen Fällen Materie von seinem Partner ab. Überschreitet diese „geklaute“ Materie aber eine gewisse Grenze, kollabiert der Weiße Zwerg und explodiert schließlich in einer Supernova des Typs 1a. Einer anderen Theorie nach wird diese Explosion dadurch ausgelöst, dass zwei Weiße Zwerge in einem solchen System verschmelzen. Noch ist unklar, welches dieser beiden Szenarios zutreffender ist.
Wertvoll für Astronomen macht diese Supernovae ihr Licht. Denn die helle, energiereiche Strahlung der Explosion folgt einer immer gleichen Kurve, ihre Helligkeit und Strahlungsart verändern sich auf definierte Weise. „Die Typ1a-Supernovae geben uns damit die präziseste Messlatte für kosmische Entfernungen“, erklärt der Astronom Steve Rodney von der Johns Hopkins University in Baltimore. Denn ist die Helligkeit eines Objekts bekannt, kann man aus seinem bei uns ankommenden Licht auf dessen Entfernung schließen. Supernovae Typ 1a werden daher auch als kosmische „Standardkerzen“ bezeichnet. Sehr weit entfernte und damit auch sehr alte Supernovae geben so beispielsweise Aufschluss über die Ausdehnung unseres Universums und damit über fundamentale kosmologische Prozesse.