Strahlenbündel im All: Astronomen haben einen der hellsten Megamaser im Kosmos entdeckt – eine kosmische Quelle starker kohärenter Strahlung im Mikrowellenbereich. Das kosmische Strahlenbündel geht von einer rund fünf Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie aus und ist damit gleichzeitig der fernste je beobachtete Megamaser. Sein Licht wird von angeregten Hydroxyl-Molekülen (OH) produziert, wie das Team berichtet.
Ähnlich wie ein Laser erzeugt auch ein Maser kohärente – im Gleichtakt schwingende – Strahlung. Diese stimulierte Emission wird von Atomen oder Molekülen freigesetzt, die durch Energiezufuhr angeregt wurden und dann in einen energieärmeren Zustand zurückfallen. Anders als ein Laser sendet ein Maser aber nur Strahlung im Mikrowellenbereich aus, kann dafür aber auch durch natürliche kosmische Phänomene entstehen, beispielsweise in Sternenwiegen, Supernova-Relikten oder Galaxien.

Kosmische Strahlenbündel
Einen besonders starken kosmischen Maser haben nun Astronomen um Marcin Glowacki von der Curtin University in Australien entdeckt. Solche sogenannten Megamaser haben die mehr als tausendfache Leuchtkraft der Sonne und stammen meist aus den Zentren ultraleuchtstarker Infrarotgalaxien. Ähnlich wie die viel schwächeren Maser in unserer eigenen Milchstraße gehen diese Hydroxyl-Megamaser auf die stimulierte Emission von OH-Molekülen zurück.
Aufgespürt haben die Astronomen den neuen Megamaser quasi im Vorbeigehen mit den Radioteleskopen des MeerKAT-Arrays in Südafrika. Im Rahmen des LADUMA-Projekts suchten sie den Nachthimmel gezielt nach Objekten im Bereich der Wasserstoffemission von 21 Zentimeter Wellenlänge ab. Dabei stieß das Team auf eine Strahlenquelle, deren Mikrowellenstrahlung im unteren Bereich des erfassten Spektrums lag – bei 18 Zentimetern, der typischen Wellenlänge von Hydroxyl-Megamasern.