Stellarer Winzling: Astronomen haben den kleinsten bekannten Stern im Kosmos entdeckt. Der Zwerg ist gerade einmal so groß wie der Planet Saturn. Zudem liegt seine Masse nur knapp über dem Minimum, das für die Kernfusion im Sterneninneren nötig ist, wie die Forscher berichten. Ungewöhnlich auch: Die Kombination von Größe und Masse macht den 600 Lichtjahre entfernten Zwerg zu einem der dichtesten Sterne, die man bisher kennt.
Sterne gibt es in unterschiedlichen Größen und Massen, doch nach unten hin ist ihnen eine klare Grenze gesetzt: Die Kernfusion im Inneren eines Protosterns zündet nur dann, wenn er mindestens rund acht Prozent der Sonnenmasse in sich vereint. Dies entspricht etwa der Masse von 83 Jupitern. Erreicht der Protostern dies nicht, dann reichen Druck und Hitze in seinem Inneren nicht aus, um die Fusion in Gang zu halten und er wird zu einem Braunen Zwerg – einem „gescheiterten“ Stern.
Stellarer Zwerg vor großem Begleiter
Jetzt haben Astronomen einen Stern entdeckt, der so nah an dieser Untergrenze liegt wie kein zuvor bekanntes stellares Objekt. Der Stern EBLM J0555-57Ab liegt rund 600 Lichtjahre von uns entfernt und ist Teil eines Doppelsternsystems. Dies erst ermöglichte Alexander von Boetticher vom Cavendish Laboratory in Cambridge und seinen Kollegen, den Winzling aufzuspüren.
Der kleine Stern zog direkt vor seinem größeren Partner vorbei und dimmte dadurch vorübergehend dessen Licht. Dies verriet seine Präsenz und ermöglichte es den Astronomen, die Größe und Spektralklasse des Sterns zu bestimmen. Aus dem Schwerkrafteinfluss von EBLM J0555-57Ab auf die Bewegung seines Partners konnte sie zudem die Masse des Sterns ermitteln.