3D-Druck macht es möglich: Jeder kann sich jetzt sein eigenes 3D-Modell der kosmischen Hintergrundstrahlung ausdrucken. Der Globus gibt einen Einblick darin, wie unser Universum nur 380.000 Jahre nach dem Urknall strukturiert war. Die Farben, Beulen und Dellen der Oberfläche stehen für Strahlungsschwankungen, die damals auch die Verteilung der ersten Materie prägten. Die Dateien für den 3D-Druck dieses Globus haben Forscher jetzt frei ins Internet gestellt.
Die kosmische Hintergrundstrahlung (CMB) ist eine Art Zeitmaschine der Kosmologen. Denn diese enorm schwache Strahlung ist ein Relikt aus der frühesten Zeit unseres Universums. Sie wurde frei, als sich rund 380.000 Jahre nach dem Urknall die ersten Atome bildeten. Die bis dahin trübe „Ursuppe“ aus geladenen Teilchen klarte auf und der Kosmos wurde erstmals transparent. Im Laufe der Jahrmilliarden wurde die anfangs kurzwellige Strahlung gemeinsam mit dem Kosmos gedehnt.
Kinderstube des Kosmos
Heute registrieren sensible Instrumente wie die des Planck-Satelliten diese Strahlung daher im Mikrowellenbereich. Das Spannende aber: Die Struktur dieses ersten Lichts liefert wichtige Informationen über die Verteilung und Eigenschaften des frühen Kosmos, beispielsweise die Bildung der ersten Sterne.
Der Blick auf den kosmischen Mikrowellen-Hintergrund verrät daher viel – und dieser lässt nun auch als 3D-Globus ausdrucken. Dave Clements vom Imperial College London und seine Kollegen haben die Daten des Planck-Satelliten genutzt, um die kosmische Hintergrundstrahlung auf die Druckdaten für einen 3D-Globus zu übertragen.