Astronomie

Die Perseiden kommen

Heute Nacht erreicht der Sternschnuppen-Regen seinen Höhepunkt

Eine Sternschnuppe während des Perseiden-Schauers © Kim Myoung Sung / CC-by-sa 2.0 gen

Lightshow am Himmel: Heute Nacht könnte es bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde regnen. Denn der Meteorschauer der Perseiden erreicht seinen Höhepunkt. Er ist der hellste und spektakulärste Sternschnuppen-Regen des Jahres – seine hellen Feuerbälle werden daher selbst den momentan besonders großen und hellen Mond überstrahlen.

Sternschnuppen sind nichts anderes als Staub und kleine Steinbröckchen, die aus dem Weltraum in die Atmosphäre eindringen. Sie rasen mit rund 60 Kilometern pro Sekunde durch die Lufthülle der Erde und erzeugen dabei eine weißglühende Spur aus überhitzter Luft und Gasen. Sie verglühen jedoch, bevor sie den Erdboden erreichen. Die Ursache für Meteorschauer sind die Staubwolken, die Kometen auf ihrem Weg an der Sonne vorbei hinterlassen haben. Zu bestimmten Zeiten wandert die Erde auf ihrer Bahn durch diese Wolken hindurch – und wir sehen einen Meteorschauer.

Höhepunkt in der Nacht zu Mittwoch

Der alljährlich Anfang bis Mitte August auftretende Meteorschauer der Perseiden ist dabei der spektakulärste von allen. Bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde könnten dabei fallen. Der Ursprung der Perseiden-Meteore ist der Staubschweif des Kometen Swift-Tuttle. Wie NASA-Astronomen erklären, ist die von ihm erzeugte Staubwolke besonders reichhaltig, weil der große Kern des Kometen bei seiner Annäherung an die Sonne besonders viel Material ausgast.

Weil die Meteore ihren Ursprung im Sternbild Perseus zu haben scheinen, ist der Perseiden-Schauer nach ihm benannt. © NASA

Der Höhepunkt des Meteorschauers erstreckt sich vom Abend des 12. August bis zum frühen Morgen des 13., dann ist die Meteordichte am höchsten. Weil die Sternschnuppen von uns aus gesehen aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen, erhielt dieser Meteorschauer den Namen Perseiden. Die Sternschnuppen sind daher auch dann am besten und reichlichsten sichtbar, wenn dieses Sternbild hoch am Himmel steht.

Mit Liegestuhl und Decke

Um die Sternschnuppen zu beobachten, kehrt man dem hellen Mond am besten den Rücken zu. Günstig ist es, sich in eine Decke eingewickelt auf einen Liegestuhl in den Garten oder einen Park zu legen und so in den Nachthimmel zu blicken. Ein Fernglas ist nicht nötig. „Entspannen Sie sich und lassen Sie ihren Augen Zeit, sich an die Dunkelheit anzupassen“, rät Alan MacRobert vom Astronomiemagazin Sky & Telescope. „Selbst mit Mondlicht können Sie dann wahrscheinlich alle fünf Minuten oder so eine Sternschnuppe sehen.“

„Super-Mond“ und Perseiden – wer behält die Oberhand?© NASA

Feuerbälle sichtbar trotz Supermond

Allerdings gibt es in diesem Jahr ein Manko: Just zum Höhepunkt des Meteorschauers steht der noch fast volle Mond am Himmel. Er passiert am 10. August sein Perigäum, seinen erdnächsten Punkt. Dadurch leuchtet er bis zu 30 Prozent heller und erscheint rund 14 Prozent größer als sonst. Dieser Super-Mond sorgt zwar für ein ebenfalls sehenswertes Himmelsschauspiel, behindert aber das Sternschnuppen-Gucken.

„Für die Perseiden sind das schlechte Nachrichten“, sagt Meteorforscher Bill Cooke von der NASA. „Der lunare Schein überstrahlt den dunklen Hintergrund, so dass schwache Meteore nicht mehr sichtbar sind.“

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Denn kein anderer Meteorschauer bringt so viele besonders helle Feuerbälle hervor wie die Perseiden. Diese können am Himmel so hell erscheinen wie der Jupiter und die Venus – sind also mit bloßem Auge selbst bei hellem Mondschein oder von Städten aus noch gut zu erkennen. Zudem ist der Staubschweif von Swift-Tuttle relativ breit, so dass auch noch in den nächsten Tagen vermehrt Sternschnuppen zu sehen sind.

(NASA, 12.08.2014 – NPO)

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