„Himmlische“ Lebensbausteine: Forscher haben nun auch die letzten beiden noch fehlenden DNA-Buchstaben in Meteoriten nachgewiesen – die DNA-Basen Cytosin und Thymin. Damit ist nun belegt, dass alle Bausteine des Erbguts auch im Weltall vorkommen und einst durch Einschläge auf die Erde gelangt sein könnten. Wahrscheinlich seien solche DNA-Komponenten auf interstellaren Staubkörnchen gebildet und dann durch Meteoriten zur Erde gebracht worden, so die Forscher in „Nature Communications“.
Schon länger gibt es die Vermutung, dass wichtige Bausteine des Lebens nicht allein in der „Ursuppe“ entstanden, sondern möglicherweise durch Meteoriten und Kometen auf die junge Erde gelangten. Den Messdaten von Raumsonden und Analysen von Meteoritenproben belegen, dass organische Verbindungen wie Zucker, Aminosäuren und auch einige DNA-Basen im Staub und Eis dieser Himmelskörper enthalten sein können.
Von den fünf in der irdischen DNA und RNA verbauten Basen wurden drei bereits in Himmelskörpern nachgewiesen: die beiden Purinbasen Adenin und Guanin, deren Molekülgerüst aus zwei Ringen besteht, sowie die Pyrimidinbase Uracil, die in RNA vorkommt und aus nur einem Ring aufgebaut ist.
Extraktion im „Cold Brew“
Jetzt ist es einem Team um Yasuhiro Oba von der Universität Hokkaido gelungen, auch die beiden noch fehlenden Pyrimidinbasen in Meteoriten aufzuspüren. Für ihre Studie hatten sie Proben der drei kohlenstoffhaltigen Meteoriten Murchison, Murray und Tagish Lake einem speziellen, besonders schonenden Extraktionsverfahren unterzogen. Denn sie vermuteten, dass die beiden besonders fragilen Basen Cytosin und Thymin durch die bisher gängige Methode zerstört wurden.