Astronomischer Glücksfall: Astronomen haben ein extrem seltenes Doppelsternsystem entdeckt, dessen Sterne praktisch keinen Wasserstoff enthalten. Damit nicht genug: Das Doppelsystem ist so günstig ausrichtet, dass ein riesenhafter Stern darin seinen winzigen Begleiter in sehr kurzen Abständen vollständig verdeckt. Doch der Zwerg verschlingt den Riesen, und beide könnten in einer gewaltigen Explosion enden.
Wenn sich zwei Sterne in einem Doppelsystem zu nahe kommen, wird es explosiv: Die Schwerkraft des einen Sterns zieht Material von seinem Partner ab. Der schwerere Stern, meistens ein Weißer Zwerg, kann dadurch so viel Masse gewinnen, dass er schließlich in einer Nova oder sogar einer Supernova endet. Die auf diese Art entstehenden Supernovae vom Typ 1a sind besonders hell und dienen als sogenannte Standardkerzen, um Entfernungen im All messen zu können.
Extrem seltener Glücksfall
Das ESA-Weltraumteleskop Gaia beobachtete im August 2014 einen Nova-Ausbruch in einem sogenannten kataklysmischen veränderlichen Doppelstern, dem System Gaia14aae. Dieses liegt 730 Lichtjahre entfernt im Sternbild Drache.
Für Astronomen erwies sich dieses Sternensystem als echter Glücksfall: Die Umlaufebene der beiden Sterne liegt von der Erde aus genau in Blickrichtung. Dadurch verdeckt der größere der beiden Sterne den kleineren in regelmäßigen Abständen vollständig – und die Umlaufzeit ist so kurz, dass diese Bedeckung alle 50 Minuten eintritt.