Planetarer Grenzgänger: Astronomen haben einen Exoplaneten entdeckt, der genau auf der Grenze zwischen Planet und Stern liegt. Der rund 130 Lichtjahre entfernte Planet ist knapp 13-mal so schwer wie Jupiter und hat vorwiegend planetare Merkmale. Gleichzeitig deutet seine Leuchtkraft jedoch darauf hin, dass in seinem Inneren schon eine Deuterium-Fusion stattfindet. Damit liefert dieser Exoplanet wertvolle Einblicke in die Physik und mögliche Entstehung solcher Grenzgänger zwischen Stern und Planet.
Braune Zwerge sind Grenzgänger unter den Himmelskörpern. Denn sie sind zu groß und warm für Planeten, aber zu massearm, um durch die Wasserstofffusion zu echten Sternen zu werden. Gängiger Definition nach liegt die Grenze zwischen Planet und Braunem Zwerg bei rund 13 Jupitermassen – dem Massenbereich, ab dem eine Deuterium-Fusion im Inneren möglich ist.
Doch gerade in diesem Übergangsbereich ist die Abgrenzung oft schwierig: Astronomen haben schon einige Objekte entdeckt, die genau auf der Grenze zwischen Planet und Braunem Zwerg liegen und Merkmale von beiden zeigen. Das wirft die Frage auf, ob Braune Zwerge nur zu groß geratene Planeten sind, die auch ähnlich wie diese entstehen, oder ob es sich doch um „gescheiterte“ Sterne handelt.
Ein Brauner Zwerg – und ein Planet
Eine Antwort darauf könnte nun ein ungewöhnliches Sternsystem liefern, das Astronomen um Sasha Hinkley von der University of Exeter untersucht haben. Im Zentrum steht der rund 130 Lichtjahre entfernte Stern HD206893, der rund ein Drittel größer ist als unsere Sonne. Er wird von dem schon 2017 entdeckten Braunen Zwerg HD206893B umkreist, der rund 28 Jupitermassen schwer ist. Der Braune Zwerg benötigt rund 26 Jahre für einen Umlauf, sein Orbit liegt 9,6 astronomische Einheiten vom Stern entfernt.