Verräterische Radiopulse: Astronomen haben ungewöhnliche Radioemissionen vom nur zwölf Lichtjahre entfernten Planetensystem YZ Ceti eingefangen. Sie könnten ein Indiz für magnetische Wechselwirkungen des innersten Planeten mit seinem Stern sein – und damit für ein exoplanetares Magnetfeld. Solche Magnetfelder sind für die Lebensfreundlichkeit eines Planeten entscheidend, wie das Team in „Nature Astronomy“ berichtet. Die Radioemissionen eröffnen die Chance, künftig Magnetfelder um Exoplaneten nachzuweisen.
Wie lebensfreundlich ein Planet ist, hängt auch davon ab, ob er ein Magnetfeld besitzt. Denn dieses schützt seine Oberfläche vor tödlicher kosmischer Strahlung und Sonnenstürmen. Außerdem bewahrt es seine Atmosphäre davor, von diesen Sternenwinden ins All hinaus gerissen zu werden. Fehlt dieser Schutz, kann ein Planet im Laufe der Jahrmilliarden seine Gashülle komplett verlieren, wie wahrscheinlich beim nahen Exoplaneten TRAPPIST-1b der Fall.

Verräterische Radiopulse
Doch wie findet man heraus, ob ein Exoplanet ein Magnetfeld hat? Eine mögliche Methode haben nun J. Sebastian Pineda von der University of Colorado in Boulder und Jackie Villadsen von der Bucknell University an einem nahen Exoplaneten ausprobiert. „Die Idee ist, dafür etwas zu nutzen, das wir extrasolares Weltraumwetter nennen“, erklärt Villadsen. Den Anstoß dafür gab 2021 die Beobachtung, dass einige eher ruhige Rote Zwerge polarisierte, breitbandige Radioemissionen aussenden.
Schon damals vermuteten Astronomen, dass diese Radiopulse auf eine Interaktion des Sterns mit einem Planeten zurückgehen: Wenn der Exoplanet ein Magnetfeld hat und seinen Stern eng umkreist, kann es zu einer Art Rückkopplung kommen. Dabei beschleunigt die Wechselwirkung von planetarem Magnetfeld und dem geladenen Plasma im Umfeld des Sterns Ströme energiereicher Teilchen, die daraufhin Radiostrahlung freisetzen. „Im Prinzip sehen wir dann ein Polarlicht auf dem Stern – diese Radiostrahlung ist nichts anderes“, erklärt Pineda.