Vorschau auf das Ende der Welt: Astronomen haben den Überrest eines zerstörten Planeten bei einem Weißen Zwerg entdeckt. Der Brocken kreist versteckt in der Trümmerscheibe des Sternenrests. Er ist ihm so nahe, dass die Schwerkraft ihn eigentlich längst hätte zerreißen müssen. Die Forscher vermuten daher, dass es sich um das Fragment eines eisenhaltigen Planetenkerns handelt – das Relikt eines einst vom Weißen Zwerg zerrissenen Planeten. Dieses Schicksal könnte auch unserer Erde in rund sechs Milliarden Jahren blühen.
In rund fünf Milliarden Jahren wird sich unsere Sonne zum Roten Riesen aufblähen und dabei Merkur, Venus und Erde verschlingen. Dann kollabiert unser aufgeblähter Stern und wird zum Weißen Zwerg – einem enorm dichten Sternenrest. Seine große Schwerkraft wird alle Reste der inneren Planeten zerreißen und auf seine Oberfläche stürzen lassen – so die gängige Theorie
Tatsächlich haben Astronomen schon ein paar Weiße Zwerge entdeckt, die einen Staubring besitzen – ein Indiz für zerstörte Planeten und Asteroiden. Doch bisher ist es erst in einem Fall gelungen, in der Trümmerscheibe eines Weißen Zwergs noch Reste eines Planeten zu finden. Möglich war dies nur, weil diese Brocken genau vor dem Sternenrest vorüberzogen. Das aber ist nur selten der Fall.
Versteckter Brocken im Staubring
Doch Astronomen um Christopher Manser von University of Warwick haben nun eine Methode entwickelt, die Planetenreste um Weiße Zwerge auch ohne günstige Konstellation aufspüren kann. Dafür analysieren sie die spektralen Signaturen, die Gas und Staub der Trümmerscheiben im Licht des Weißen Zwergs hinterlassen. Zum Test nahmen sie den 410 Lichtjahre entfernten Zwerg SDSS J122859.93+104032.9 ins spektrale Visier.