Lebensfreundliche Nachbarn: Astronomen haben zwei erdähnliche Exoplaneten um einen nur rund zwölf Lichtjahre entfernten Nachbarstern entdeckt. Beide Planeten sind nur wenig schwerer als die Erde und umkreisen den Roten Zwerg „Teegardens Stern“ in der habitablen Zone – sie könnten daher lebensfreundlich sein. Interessant auch: Wenn es auf diesen Erdzwillingen Außerirdische gibt, könnten sie von dort aus einen Transit der Erde vor der Sonne beobachten.
Rote Zwerge sind der häufigste Sternentyp in der Milchstraße. In unserer nahen Nachbarschaft gibt es gleich einen ganzen Schwung dieser kleinen, kühlen Zwergsterne – und viele von ihnen besitzen Planeten. So wird der nur sechs Lichtjahre entfernte Barnards Stern von einer Supererde umkreist, der 40 Lichtjahre entfernte Rote Zwerg TRAPPIST-1 hat sogar sieben Erdzwillinge und auch der erdnächste Stern Proxima Centauri besitzt einen potenziell lebensfreundlichen Planeten.

Zwei neue Erdzwillinge
Zwei weitere Erdzwillinge in unserer Nachbarschaft haben nun Astronomen um Mathias Zechmeister von der Universität Göttingen aufgespürt. Sie hatten nahe Rote Zwerge mithilfe eines Spektrografen am Calar-Alto-Observatorium in Spanien nach Anzeichen für die Exoplaneten durchmustert. Der Spektrograf macht die winzige Taumelbewegung von Sternen im Lichtspektrum sichtbar, die durch die Schwerkraftwirkung umkreisender Planeten entsteht.
Bei dem nur 12,5 Lichtjahre entfernten Teegardens Stern wurden die Forscher fündig. Dieser sehr kühle Rote Zwerg hat nur ein Zehntel des Sonnenradius und rund acht Prozent der Sonnenmasse. Er gehört damit zu den kleinsten Sternen in unserer nahen Umgebung. „Wir haben diesen Stern drei Jahre lang beobachtet und nach periodischen Schwankungen seiner Geschwindigkeit gesucht“, berichtet Zechmeister. „Die Daten zeigen deutlich die Existenz von zwei Planeten an.“